Oliver Bierhoff freut sich auf den letzten Austausch mit Angela Merkel vor einem großen Turnier bei einer Video-Schalte. Die Fragen an die Bundeskanzlerin will der DFB-Direktor allerdings den 26 Spielern im EM-Kader der Fußball-Nationalmannschaft überlassen.
«Es ist Jogis letztes Turnier, es ist auch ihr letztes Turnier mit der Nationalmannschaft. Das hat auch Tradition, wenn die Bundeskanzlerin der Mannschaft nochmal viel Glück wünscht, das ist natürlich eine riesige Wertschätzung», sagte Bierhoff wenige Stunden vor dem für 19.00 Uhr geplanten digitalen Meeting. In Zeiten der Corona-Pandemie verzichtet Merkel auf einen persönlichen Besuch im Teamquartier.
Bierhoff lobte die Gesprächsatmosphäre mit der Bundeskanzlerin bei vielen Treffen vor und während vieler Turniere seit der Heim-WM 2006. «Sie interessiert sich sehr, ist sehr intelligent, hat immer Fragen gestellt ohne den Eindruck vermitteln zu wollen, fußballerisches Fachwissen zu haben. Sie ist immer interessiert an den Menschen», sagte der DFB-Direktor. Durch den Austausch mit Merkel werde «nochmal deutlich, ohne es zu hoch hängen zu wollen, dass es eine nationale Angelegenheit ist.»
Bundeskanzlerin schon immer im Austausch mit Team
Merkel hatte stets einen intensiven Austausch mit dem DFB-Team gepflegt. In Erinnerung sind Jubelbilder auf der Tribüne beim WM-Viertelfinale 2010 in Südafrika gegen Argentinien (4:0) und vier Jahre später beim 1:0-Finaltriumph nach Verlängerung gegen den gleichen Kontrahenten in Rio de Janeiro, nach dem sie auch in die deutsche Umkleidekabine kam.
Zu Joachim Löw pflegte Merkel immer wieder Kontakt. Überliefert sind gemeinsame Abendessen im Kanzleramt, bei denen es auf Wunsch des Bundestrainers stets Cordon bleu mit Bratkartoffeln gab.