Der langjährige Tennis-Weltranglisten-Erste Roger Federer hat noch nicht entschieden, ob er bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen wird. Das sagte der 39 Jahre alte Schweizer in London, zwei Tage vor dem Beginn des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon.
Ob er bei dem Rasen-Klassiker gut oder schlecht spiele, habe einen Einfluss, ebenso sein Alter und das Fitness-Level. «Mein Gefühl ist immer noch, dass ich gern Olympia spielen würde», sagte Federer, bat aber um Geduld. «In einigen Wochen werden wir mehr wissen.» Der am 8. August – dem Schlusstag der Spiele in Tokio – 40 Jahre alt werdende Federer ist bereits Olympiasieger im Doppel und holte Silber im Einzel.
Nach seiner missglückten Generalprobe mit dem frühen Aus beim Turnier in Halle zeigte sich Federer nun wieder zuversichtlich für Wimbledon. «Ich weiß, dass ich hier eine Chance habe. Ich fühle mich mental stark», sagte Federer, der nach eigenen Worten gut trainiert hat und in der ersten Runde auf den Franzosen Adrian Mannarino trifft. Nach zwei Knieoperationen war er vor einigen Wochen bei den French Open vor dem Achtelfinale ausgestiegen, um sich zu schonen.
Erst gewöhnen musste sich der achtmalige Wimbledonsieger an das Leben in der Corona-Blase. Anders als sonst wohnen die Profis wegen der Corona-Pandemie diesmal nicht in Häusern in der Nähe der Anlage, sondern pendeln zwischen Hotel und Tennisplätzen hin und her. «Es fühlt sich total anders als in den 20 Jahren an, in denen ich herkomme», sagte der Weltranglisten-Achte. Aber er fühle sich privilegiert, nach seiner Verletzung und angesichts der Pandemie in Wimbledon zu spielen.