Hamilton trotz Bestzeit skeptisch: «Red Bull noch vor uns»

Seine Trainingsbestzeit wollte Lewis Hamilton nicht überbewerten. «Ich sehe Red Bull immer noch vor uns», sagte der Formel-1-Weltmeister vor dem nächsten Duell mit WM-Spitzenreiter Max Verstappen.

Zwar lag der 36 Jahre alte Mercedes-Fahrer am Freitag vorne, doch in der Qualifikation für den Großen Preis von Österreich könnte heute (15.00 Uhr/Sky) alles schon wieder ganz anders aussehen. «Red Bull hat definitiv noch ein paar Pfeile im Köcher, aber wir haben einige kleine Schrittchen nach vorne gemacht», sagte Hamilton. Sein Silberpfeil fühle sich auf einer schnellen Runde «ziemlich gut an», sagte der Superstar aus Großbritannien.

Verstappen: «Es wird wieder sehr eng»

Das war zuletzt nicht immer so. Mit drei Siegen aus den vergangenen vier Rennen überholte der 23-jährige Verstappen Altmeister Hamilton. 18 Punkte liegt der Niederländer in der Gesamtwertung vorne und holte sich zuletzt zweimal nacheinander die Pole Position. Vor einer Woche reichte es anschließend beim ersten von zwei Rennen in der Steiermark auch zum ungefährdeten Sieg. Hamilton sieht sich nun besser vorbereitet. «Ich werde jetzt wahrscheinlich nicht mehr viel ändern, denn wenn etwas funktioniert, sollte man besser nicht zu viel daran herumspielen», sagte der 98-malige Grand-Prix-Sieger.

Titeljäger Verstappen erwartet derweil erneut einen harten Kampf. «Ich denke, es wird wieder sehr eng, denn es sieht so aus, als ob sich Mercedes ein bisschen verbessert hat. Aber das werden wir in der Qualifikation sehen», sagte der Red-Bull-Fahrer vor dem Heimspiel seines Rennstalls in den Alpen. Unterstützt wird Verstappen von Tausenden seiner Fans, die seit Tagen in der Region sind. Erstmals seit dem Beginn der Corona-Pandemie gibt es an diesem Wochenende keine Zuschauerbeschränkungen in der Formel 1 mehr. 30.000 Menschen werden heute erwartet, zum Grand Prix etwa doppelt so viele.

Auch deutsche Fans haben sich auf den Weg in die Steiermark gemacht und hoffen auf einen Aufschwung bei Sebastian Vettel. Als Fünfter im Training konnte sich der viermalige Weltmeister klar steigern. Wenn er auch im Qualifying diesen Platz belegen würde, «wäre das toll», sagte der Aston-Martin-Fahrer, der am Samstag 34 Jahre alt wird. «Hoffentlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und sind dieses Wochenende stärker», sagte Vettel, der vor einer Woche im Rennen nur Zwölfter wurde. Zuvor war er dreimal nacheinander in die Top Ten gefahren.