Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich gegen einen sportlichen Boykott der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking ausgesprochen.
Er werde zwar Forderungen nach einem diplomatischen Boykott des Turniers in der chinesischen Hauptstadt bedenken, sagte Johnson im Parlament in London. «Instinktiv aber bin – und war – ich gegen einen Sportboykott.» Zuvor hatte der Abgeordnete Tim Loughton von Johnsons Konservativer Partei einen Antrag auf einen diplomatischen Boykott der Winterspiele angekündigt – «bis dieses gefährliche Regime die grundlegenden internationalen Standards des Anstands einhält».
Johnson betonte seine kritische Haltung gegen China und verwies dabei vor allem auf den Umgang mit der Minderheit der Uiguren in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang. «Dieses Land ist weltweit führend bei der Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und bei der Verhängung von Sanktionen gegen die Verantwortlichen, indem es Unternehmen zur Rechenschaft zieht, die mit Zwangsarbeit in Xinjiang hergestellte Waren importieren», sagte der Premier.
Die britisch-chinesischen Beziehungen sind stark belastet. Großbritannien hat gemeinsam mit der EU, den USA und Kanada Sanktionen gegen Verantwortliche für die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren erlassen. Daraufhin belegte China mehrere britische Kritiker seiner Politik mit Strafmaßnahmen.