Vor fast leerer Kulisse hat der Olympische Fackellauf seine letzte Etappe vor Beginn der Spiele in Tokio erreicht.
Einen Tag nach Japans Entscheidung, wegen steigender Infektionszahlen auch inländische Zuschauer von den Wettbewerben in der Hauptstadt auszuschließen, begann der Fackellauf seine 15-tägige Schlussphase.
Unter einem grau-trüben Himmel hielten die Organisatoren im Beisein von Tokios Gouverneurin Yuriko Koike eine kleine Zeremonie im nahezu leeren Komazawa Olympic Park ab.
Normalerweise ist das der Moment, der für Vorfreude auf Olympische Spiele sorgt. Doch in Tokio ist diesmal alles anders. Bis auf wenige begrenzte Bereiche wird der Fackellauf bis zum Beginn der Spiele von den öffentlichen Straßen der Millionen-Hauptstadt verbannt. Am Tag vor der Ankunft der Fackel hat die Regierung des Landes entschieden, ab kommenden Montag bis zum 22. August Tokio zum vierten Mal unter Corona-Notstand zu stellen. Denn die Infektionen steigen wieder an.
Ursprünglich war geplant, dass mehr als 100 Läufer die Olympische Fackel durch den Stadtbezirk Setagaya sowie drei Stadtbezirke in den westlichen Vororten tragen. Stattdessen nehmen die Läufer an einer Zeremonie ohne Zuschauer im Ort Machida teil. Seit dem Start Ende März war der Fackellauf auf seinem Weg durch die 47 Präfekturen des Inselreiches schon zuvor in vielen Gebieten des Landes von den Straßen verbannt worden. So nun auch in Tokio. Der von Japans Olympia-Machern erhoffte Effekt, doch noch für Begeisterung zu sorgen, blieb aus. Die Mehrheit der Bevölkerung ist gegen die Spiele.