Angelique Kerber hat sich mit ihrem Einzug in das Wimbledon-Halbfinale aus Sicht der deutschen Damentennis-Chefin Barbara Rittner zurück in die Weltspitze gespielt.
«Mit ihr ist auf jeden Fall wieder zu rechnen», sagte Rittner dem TV-Sender Eurosport, für den sie als Expertin tätig ist. Kerber hatte am Freitag zwar ihr drittes Wimbledon-Endspiel durch das 3:6, 6:7 (3:7) gegen die Weltranglisten-Erst Ashleigh Barty aus Australien verpasst. Die 33 Jahre alte frühere Nummer eins der Welt stand aber erstmals seit ihrem Triumph in London vor drei Jahren wieder unter den letzten vier Spielerinnen bei einem Grand-Slam-Turnier.
«Ich hoffe, dass sie das jetzt erstmal alles genießt und setzen lässt und stolz auf sich ist. Dann werden wir sehen, was das im Hinblick auf Olympia und die US Open bedeutet», sagte Rittner. In Tokio und in New York werde wieder auf Hartplatz gespielt, der Körper müsse sich umstellen. Dass die Olympischen Spiele ohne Zuschauer stattfinden, «das wird auch Angie sehr traurig machen», meinte Rittner.
Kerber hatte davon am Donnerstag erst nach ihrem Ausscheiden erfahren und erklärt, sie wolle mit ihrem Team über den Fahrplan für die nächsten Wochen beraten. Olympia stehe in ihrem Kalender, trotzdem solle es zunächst Gespräche geben. «Ich habe sehr viel gespielt in den letzten drei Wochen, und mein Körper merkt das auch», sagte die Kielerin. Sie brauche nun erst einmal ein paar freie Tage.
Das olympische Tennis-Turnier in Tokio beginnt in zwei Wochen und dauert bis zum 1. August. Olympia sei immer etwas Besonderes, wo jeder Athlet das Beste für sein Land herausholen wolle, sagte die Silbermedaillen-Gewinnerin der Spiele 2016 in Rio. «Ich habe es schon damals erlebt, dieses unbeschreibliche Gefühl, Teil dieses Teams zu sein. Ich denke, dass sich alle darauf freuen», ergänzte die 28. der Weltrangliste, die in Tokio für das Einzel nominiert ist. Geplant ist auch ein Start im Mixed mit dem Hamburger Alexander Zverev.