Die Bayern-Profis um Manuel Neuer, Robert Lewandowski & Co. dürfen ihren neuen Chefcoach Julian Nagelsmann duzen.
«Die meisten sagen Trainer. Aber ich bin gerne per Du. Siezen oder duzen ist für mich in den modernen Zeiten kein Indikator mehr für Autorität oder nicht», sagte der 33-Jährige in einem Interview der «Bild am Sonntag». Der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München fügte hinzu: «Die Spieler dürfen mich gerne duzen, ich höre meinen Vornamen tatsächlich auch lieber als meinen Nachnamen.»
Auf die Frage, es ein Vorteil sei, dass er als junger Trainer in manchen Dingen näher dran sei an den Spielern, antwortete Nagelsmann: «Das hat Vor- und Nachteile. Grundsätzlich ist das Alter für mich kein Indikator für Qualität.»
Als erfahrener Trainer habe man «viele Situationen schon mal erlebt». Als junger Trainer müsse man «die Erfahrung erst machen, dafür ist es ein Vorteil, dass man die Sprache der Spieler spricht», sagte Nagelsmann und scherzte: «Wobei: Wenn die „Jugendworte des Jahres“ gekürt werden, erschrecke ich mich manchmal, weil ich die auch nicht mehr kenne. Aber die Sprache meiner aktuellen Spieler, die verstehe ich trotzdem noch.»
Müller bei Nagelsmann gesetzt
Nagelsmann hält große Stücke auf Routinier Thomas Müller. «Ich habe Thomas kennengelernt als extrem strebsam, mit extremem Siegeswillen. Er war nach der EM gefrustet. Bei ihm ist es so: Wenn er gesund bleibt, gibt es wenige Trainer, die auf ihn verzichten würden», sagte Nagelsmann. Der 31 Jahre alte Offensivspieler des deutschen Fußball-Rekordmeisters aus München habe «herausragende Qualitäten, ist immer einer der schwierigsten vorzubereitenden Spieler beim Gegner. Weil du ihn nicht packen kannst, weil er dieses unglaubliche Gespür für Räume hat», sagte Nagelsmann über Müller.
Der EM-Teilnehmer habe «so einen Antrieb, dass er immer spielen und das Beste geben will – warum sollte ich dann auf einen Spieler dieser Qualität verzichten?», sagte der ehemalige Coach von RB Leipzig.