Britische Regierung will Stadionverbot bei Online-Rassismus

Nach einer Welle rassistischer Beleidigungen im Internet gegen Spieler der englischen Fußball-Nationalmannschaft will die britische Regierung Täter künftig mit Stadionverboten belegen.

Das kündigte Premierminister Boris Johnson im Parlament in London an. «Wenn jemand wegen rassistischer Beleidigungen im Internet schuldig befunden wurde, wird er nicht zum Spiel gehen», sagte Johnson und fügte hinzu: «Kein Wenn und Aber, keine Ausreden.»

Hintergrund sind rassistische Anfeindungen im Internet gegen die Nationalspieler Marcus Rashford, Bukayo Saka und Jadon Sancho, die beim 2:3 im Elfmeterschießen des EM-Finales zwischen England und Italien am Sonntagabend nicht getroffen hatten.

In Großbritannien werden bestimmte Vergehen, die mit dem Fußball in Verbindung stehen, als Abschreckungsmaßnahme zusätzlich mit Stadionverboten sanktioniert. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gesetzesbrüche in einem Stadion oder anderswo stattgefunden haben.

Johnson kündigte auch eine härtere Gangart gegenüber Social-Media-Unternehmen an, die nicht energisch genug gegen Hass in ihren Foren vorgehen. Sie müssten künftig mit Strafen rechnen, betonte der konservative Politiker.