Fan statt Flügelflitzer: Robben beendet Fußball-Karriere

Seine spektakulären Tore machte er früher locker und leicht mit links, doch mit der letzten Entscheidung seiner schillernden Karriere tat sich Arjen Robben nun eher schwer: Mit 37 Jahren beendet der Niederländer seine lange Laufbahn als Fußballprofi.

Gut ein Jahr nach seinem überraschenden Comeback beim FC Groningen hört der frühere Stürmerstar des FC Bayern München auf. Zum zweiten Mal eigentlich schon – doch nun wohl endgültig. Aus dem einstigen Flügelflitzer der Elftal und des deutschen Rekordmeisters wird ein Fan.

Es sei eine «ehrliche Entscheidung», sagte Robben auf der Homepage seines Vereins. Und: «Das Fußballherz hätte gerne weitergemacht.» Aber die Entscheidung aufzuhören, sei «realistisch». «Ich bin nun kein Spieler mehr vom Club, sondern Fan vom FC», versicherte Robben, der in seiner Frührentner-Saison mit dem Fahrrad zum Stadion radelte. Richtig helfen konnte er dem Verein der Eredivisie in seinem Abschiedsjahr aber nicht mehr.

Eine «sehr schwierige Entscheidung»

Robben hatte 2019 nach zehn Jahren beim FC Bayern seine Karriere beendet. Im vergangenen Sommer kehrte er überraschend zu seinem Heimatverein im Norden der Niederlande zurück. Aber das Comeback wurde kein Erfolg. Verletzungen plagten den Stürmer und er konnte nur in sieben Spielen auflaufen.

Der frühere Oranje-Nationalspieler sprach von einer «sehr schwierigen Entscheidung». Robben hatte 2000 beim FC Groningen debütiert und anschließend auch für die PSV Eindhoven gespielt. Über Chelsea und Real Madrid kam er dann 2009 zum FC Bayern. Dort feierte der Niederländer seine größten Erfolge. Der Höhepunkt war der Gewinn der Champions League 2013 im Londoner Wembley-Stadion – sein Highlight im Finale der Siegtreffer zum 2:1 gegen Borussia Dortmund.

Als Robben Anfang Juli 2019 Abschied von seinen Bayern nimmt, stimmen die Kollegen wahre Lobeshymnen auf den Wembley-Helden an. Der Siegtreffer sei «ein Moment für die Ewigkeit von einem Spieler, der immer in unseren Herzen bleiben wird. Danke für alles», würdigte Thomas Müller.

Mit den Worten «Es war mir eine Ehre» postete der frühere Bayern-Star Bastian Schweinsteiger ein Foto von sich und dem Niederländer auf Twitter. «Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.» Insgesamt absolvierte Robben 309 Pflichtspiele für den FC Bayern, in denen er 144 Tore erzielte und 81 weitere vorbereitete.

Die Kult-Marke «Robbery» ging zu 50 Prozent auf den Niederländer, der mit dem Franzosen Franck Ribery lange Jahre eine kongeniale Flügelzange bildete. «Es war eine schöne und erfolgreiche gemeinsame Zeit mit ihm bei den Bayern. Die werde ich nie vergessen», lobte Ribery bei Robbens Abschied vor zwei Jahren. «Es tut mir sehr leid, dass er aufhört. Ich bin traurig», sagte Ribéry. Und traurig sind wohl auch alle Robben-Fans.

Von Ralf Jarkowski und Annette Birschel, dpa