Welt- und Europameister Oliver Zeidler hat bei den Olympischen Spielen in Tokio auch sein Viertelfinale dominiert und ist ungefährdet ins Halbfinale eingezogen.
«Das war schon aufwendiger als der Vorlauf, aber ich konnte es immer noch gut kontrollieren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Einen Tag nach seinem 25. Geburtstag war der Ruderer aus Ingolstadt zwar mehr als zwölf Sekunden langsamer als noch zum Start am vergangenen Freitag, aber auch sein norwegischer Dauerkontrahent Kjetil Borch und der im Vorlauf ebenfalls starke Grieche Stefanos Ntouskos waren in ihren Viertelfinals deutlich langsamer. «Es war sehr starker Gegenwind. Als ich losgefahren bin war schon gleich eine Böe drin, das heißt die ersten 500 waren schon deutlich langsamer als beim Vorlauf.»
Zeidler zählt neben dem Deutschland-Achter in Japan zu den größten Medaillenkandidaten des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV). Keine Chance auf Edelmetall haben dagegen die beiden Doppelzweier bei Damen und Herren und der Herren-Doppelvierer, die den Einzug ins A-Finale am Sonntag alle deutlich verpassten.
Doppelvierer ohne Medaille
Max Appel (Magdeburg), Hans Gruhne (Potsdam), Tim Ole Naske (Hamburg) und Karl Schulze (Berlin) kamen im Hoffnungslauf auf Rang vier, besser als Rang sieben kann das Quartett nun nicht mehr werden.
«Wir haben uns hier definitiv unter Wert verkauft und sind zwei wirklich schlechte Rennen gefahren. Woran es liegt? Keine Ahnung. Es ist absolut enttäuschend, weil in der Mannschaft viel mehr drin steckt vom Potenzial her und den Fähigkeiten», sagte Gruhne. «So hinterherzufahren, das wird der Mannschaft nicht gerecht.» Gruhne war wie Karl Schulze 2016 in Rio bereits Olympiasieger im Doppelvierer geworden.
Achter kämpft um Medaille
Der Frauen-Doppelzweier von Leonie Menzel (Düsseldorf) und Annekatrin Thiele (Leipzig) wurde im Halbfinale Letzter, das Boot von Marc Weber (Gießen) und Stephan Krüger (Frankfurt/Main) war im Ziel Fünfter.
Bereits für die Medaillen-Rennen qualifiziert sind der Deutschland-Achter und der Frauen-Doppelvierer. Der leichte Herren-Doppelzweier steht im Halbfinale. Insgesamt ist der DRV in Tokio in sieben Bootsklassen vertreten.
Wetterbedingte Zwangspause
Die Ruder-Wettkämpfe machen nun zwei Tage Zwangspause. Wegen erwartetet Winde und möglicherweise unfairer Bedingungen kommt es weder am Montag noch am Dienstag zu Rennfahrten auf dem Sea Forest Waterway, teilten die Organisatoren am Sonntag mit. Betroffen ist davon unter anderem das Finale der Doppelvierer mit Frieda Hämmerling (Kiel), Franziska Kampmann (Waltrop), Carlotta Nwajide (Hannover) und Daniela Schultze (Potsdam), die nun erst am Mittwoch (3.50 Uhr/MESZ) die Chance bekommen, Olympiasiegerinnen zu werden.
Auch andere Medaillen-Kandidaten des Deutschen Ruder-Verbands sind betroffen. Die Leichtgewichts-Doppelzweier Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) fahren ihr Halbfinale einen Tag verspätet. Sie sind statt am Dienstag nun am Mittwoch wieder dran. Für Oliver Zeidler verschiebt sich das Halbfinale im Einer in der Folge von Mittwoch auf Donnerstag. Infolge der Verschiebungen am Montag war der Vorlauf des Deutschland-Achters am Wochenende von Sonntag auf Samstag vorgezogen worden.