Auch Joppich scheitert: Alle Florettfechter draußen

Die deutschen Fechter drohen bei den Olympischen Spielen zum zweiten Mal nacheinander leer auszugehen.

Nach dem sie 2016 in Rio de Janeiro erstmals seit 36 Jahren ohne Medaille geblieben waren, haben sie in Tokio nun nur noch zwei Chancen, eine erneute Nullnummer zu verhindern. Routinier Peter Joppich präsentierte sich im Florett-Einzel am Montag zwar in guter Form, konnte ein Aus im Achtelfinale aber nicht verhindern. Für seine Teamkollegen Benjamin Kleibrink und André Sanita war bereits eine Runde zuvor Endstation.

«Ich kann mir nicht viel vorwerfen. Es waren Kleinigkeiten, die nicht gepasst haben. Es hätte auch andersrum ausgehen können», sagte Joppich nach dem 13:15 gegen den Tschechen Alexander Choupenitch. Zuvor hatte der Koblenzer für eine Überraschung gesorgt und nach seinem souveränen Auftaktsieg über den Kanadier Alex Cai auch den an Position drei gesetzten Amerikaner Alexander Massialas bezwungen.

Hoffnungen nun auf Hartung

Joppich bestreitet in Japan bereits seine fünften Spiele. Vier Einzel-WM-Titel hat der 38-Jährige schon gewonnen. Der bislang letzte, 2010 in Paris, liegt eine ganze Weile zurück. Doch in der Makuhari Messe-Halle B ließ sich der Altstar von der schwierigen Vorbereitung, in der die Fechter coronabedingt über Monate hinweg so gut wie keine Wettkampfpraxis sammeln konnten, nichts anmerken. «Ich habe mich total fit gefühlt und gut gefochten heute», sagte Joppich – verbunden mit der Hoffnung, im Mannschaftswettbewerb am kommenden Sonntag an die gezeigten Leistungen anknüpfen zu können.

Kleibrink wird sich bis dahin steigern müssen. Der Olympiasieger von 2008 verlor gleich sein erstes Gefecht im Sechzehntelfinale gegen den Ägypter Alaaeldin Abouelkassem. Auch Olympia-Debütant André Sanita unterlag in Runde zwei dem Ex-Weltmeister Alessio Foconi (Italien).

Die größten Medaillenhoffnungen des Deutschen Fechter-Bunds liegen nun auf den Säbel-Herren um Max Hartung. Die waren im Einzel auch nicht über das Achtelfinale hinausgekommen, dürften mit den Russen zum Auftakt des Teamwettkampfs am Mittwoch aber eine einfachere Aufgabe zu lösen haben als die Florett-Kollegen. Denen drohen schon im Viertelfinale die in der Weltrangliste führenden Amerikaner.