Im einstigen Gold-Revier von Willy Kuhweide ist Philipp Buhls Traum von einer olympischen Segel-Medaille unerfüllt geblieben. Trotz einer starken Leistung im Medaillenrennen der besten Zehn vor Enoshima gelang dem Laser-Segler nicht mehr der Sprung auf einen Edelmetallrang.
Der Sonthofener blieb mit seinem dritten Platz im Endklassement Fünfter. «Ich habe es geschafft, ein gutes Rennen zu segeln. Auch wenn ich nicht gewonnen habe, ich bin heute versöhnt mit Olympia», sagte er.
Vor fünf Jahren in Rio hatte Buhl als Gesamt-14. das Medaillenrennen verpasst. Diesmal galt der Weltmeister als aussichtsreichster Kandidat im German Sailing Team, einen ähnlichen Erfolg wie Kuhweide vor 57 Jahren mit Gold im Finn-Dinghy zu schaffen. Doch das Feld der Laser-Segler lag über die elf Wettfahrten eng beisammen. Zwei Rennen jenseits der Plätze 20 fielen da schwer ins Gewicht. «Das war ein bisschen sehr doll unter Niveau», meinte der 31-Jährige.
Australier überragend
Nur der Australier Matt Wearn ragte heraus. Der 25-Jährige stand vor dem Medal Race als Olympiasieger fest. Silber ging an den Kroaten Tonci Stipanovic, Bronze an Buhls norwegischen Trainingspartner Hermann Tomasgaard. Ob er auch in drei Jahren wieder bei Olympia dabei ist, ließ Buhl offen: «Ich möchte erst mit meinen Partnern, dem Verband, meiner Freundin, meinem Kopf und meiner Seele sprechen.»
Medaillen für deutsche Segler sind noch möglich in der Sagami-Bucht. Die Katamaran-Crew Paul Kohlhoff/Alica Stuhlhemmer startet als Dritte nach zwölf Wettfahrten in das Medaillenrennen der Nacra 17 am Dienstag. Zwei sechste Plätze in den Regatten am Sonntag unterstrichen die Ambitionen. Gold und Silber sind allerdings weg.
Am Montag gehen Tina Lutz und Susann Beucke im 49erFX ebenfalls als Dritte in die Medaillen-Entscheidung. Das Duo hat durchaus Gold-Perspektiven. Erik Heil und Thomas Plößel hoffen im 49er, ihren Bronze-Rang von Rio zu wiederholen. Mit Platz sieben und einem Tagessieg rückten Luise Wanser und Anastasiya Winkel bis auf Gesamt-Rang zehn bei noch zwei Rennen vor der Medaillen-Entscheidung.