SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat die aktuelle Außendarstellung des Deutschen Fußball-Bundes kritisiert und sich für mehr Frauen an der Spitze von Verbänden, Vereinen oder Organisationen ausgesprochen.
«Ich finde, Frauen gehören in Führungspositionen. Und dem Fußball würde das auch ganz guttun», sagte der 43-Jährige dem «Redaktionsnetzwerk Deutschland».
«Wenn ich mir ein DFB-Magazin angucke, sind auf 180 von 200 Fotos Männer. Wir reden überall davon, Frauen stärker in Position zu bringen, im Fußball sind aber die allerwenigsten Posten mit Frauen besetzt», sagte Klingbeil weiter. «Es wird aber nicht nur um die Köpfe gehen. Das Mindset des DFB wird wichtig sein.»
Den Vorstoß der Initiative um die frühere HSV-Vorständin Katja Kraus und Ex-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb bewertete Klingbeil als «sehr gut». Die neun Frauen fordern tiefgreifende Reformen innerhalb des DFB, unter anderem eine Quote für Fußballverbände von mindestens 30 Prozent Frauen in Führungspositionen.
Klingbeil ist auch Mitglied der Taskforce Zukunft Profifußball, die im April 2020 von der Deutschen Fußball Liga (DFL) gegründet wurde. Im DFL-Präsidium seien Themen wie eine größere Repräsentanz von Frauen in Vorständen oder eine stärkere Einbeziehung von Fans diskutiert worden, sagte er. «Es ist aber zu früh, das zu bewerten. Bei mir wächst auch eine Ungeduld und der DFB macht gerade sehr viel kaputt von dem, was da beraten wurde», so Klingbeil.