Sepp Blatter von Schweizer Bundesanwaltschaft einvernommen

Der frühere FIFA-Präsident Sepp Blatter ist von der Schweizer Bundesanwaltschaft in Bern zu einer Millionenzahlung an den ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini befragt worden.

«Ich hoffe, dass wir morgen die Einvernahme abschliessen können», sagte der 85-jährige Blatter, der bis zu seiner Sperre 2015 den Fußball-Weltverband angeführt hatte, im Anschluss seinem Sprecher zufolge. Blatter sei nach wie vor zuversichtlich, dass die Untersuchung zu seinen Gunsten ausgehen werde.

In der Ermittlung geht es um die Zahlung von zwei Millionen Franken (1,86 Millionen Euro) der damals von Blatter geführten FIFA an den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini aus dem Jahr 2011. Schweizer Staatsanwälte ermitteln gegen beide ehemaligen Top-Funktionäre wegen möglichen Betrugs. Bei Blatter steht zusätzlich der Verdacht der Veruntreuung und der ungetreuen Geschäftsbesorgung im Raum, und bei Platini der Verdacht der Teilnahme an diesen Vorgängen. Die Bundesanwaltschaft hat noch nicht über mögliche Anklagen entschieden.

Die FIFA-Ethikkommission hatte Blatter und Platini vor sechs Jahren gesperrt, für beide bedeutete die später teils in der Dauer reduzierte Sanktion das Ende ihrer Karrieren. Blatter hatte allerdings zuvor schon seinen Rückzug von der FIFA-Spitze angekündigt. Die Vorwürfe bestreiten beide.

Das Geld habe Platini für Beratertätigkeiten für die FIFA zwischen 1998 und 2002 erhalten, schrieb Blatter in einer Stellungnahme. Blatters Sprecher Thomas Renggli sagte, dass bei der Zahlung die entsprechenden Sozialabgaben abgerechnet wurden, und dass Platini für den Betrag in der Schweiz Steuern bezahlt hat. «Bestechungsgelder versteuert man nicht», sagte Renggli der Deutschen Presse-Agentur.