Tuchels Wechsel-Coup: «Bin froh, dass es funktioniert hat»

Thomas Tuchel verließ sich vor dem Nervenkrimi nicht allein auf sein Bauchgefühl.

«Es ist bewiesen, dass Kepa in dieser Disziplin besser ist», sagte der deutsche Fußballtrainer des FC Chelsea nach dem 6:5 im Elfmeterschießen im Finale um den europäischen Supercup gegen den FC Villarreal und verwies auf die Statistik. Kurz vor Ablauf der Verlängerung hatte der 47-Jährige seine Torhüter getauscht. Für Édouard Mendy kam Kepa – und der Spanier hielt bei der Entscheidung vom Punkt grandios gegen Aïssa Mandi und Routinier Raúl Albiol. Chelsea jubelte.

«Wir mussten das machen, was für das Team am besten ist», sagte Tuchel über seinen Wechsel-Coup. «Ich bin froh, dass es funktioniert hat.» Es sei mit den Torhütern im Kader besprochen worden, dass dieser Fall in K.o.-Spielen eintreten könne. «Sie haben es akzeptiert und gesagt, das ist absolut kein Problem.» Kepa äußerte: «Es ist keine typische Situation. Edouard und der Rest der Mannschaft haben einen fantastischen Job gemacht.»

«Psychologisch das Beste»

Nach 120 Minuten im Kräftemessen des Champions-League-Siegers gegen den Gewinner der Europa League hatte es 1:1 gestanden. «Physisch war es das Schlechteste, was passieren kann», sagte Tuchel während der Pressekonferenz. «Psychologisch war es das Beste, mit einem Titel zu starten.» Die Blues starten bereits an diesem Samstag gegen Crystal Palace in die neue Saison der englischen Premier League.

«Es war hart», sagte Tuchel über die Partie in der nordirischen Hauptstadt Belfast. «Wir waren stark in den ersten 30 Minuten. Dann haben wir ein bisschen Geschwindigkeit verloren. Der Ausgleich war verdient.» Insgesamt habe sein Team aber mehr investiert. «Wir haben es verdient zu gewinnen.» Hakim Ziyech (27.) hatte nach Vorarbeit des deutschen Nationalspielers Kai Harvertz die Führung erzielt. Gerard Moreno (73.) sorgte mit seinem Tor für die Verlängerung.

Offen blieb, wie schwer sich Ziyech während der Partie verletzte. Der marokkanische Nationalspieler hatte kurz vor der Pause minutenlang behandelt werden müssen und war dann ausgewechselt worden. «Wenn man einen Spieler in der ersten Halbzeit verliert, ist es ernst», sagte Tuchel. «Er war zuletzt ein sehr entscheidender Spieler.»