Zverev fordert besseres Sport-Unterstützungssystem

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat sich für eine Reform der Sportförderung in Deutschland ausgesprochen. Es brauche ein besseres Unterstützungssystem, sagte der 24-Jährige der «Bild am Sonntag».

«Das Land ist reich, könnte es sich leisten. Man sollte schauen, wer das Geld braucht. Schwimmer, Judoka, Turner, auch Leichtathleten und viele andere verdienen viel zu wenig», erklärte Zverev. Die Sportförderung solle daher auf diese Sportarten ausgerichtet sein. Tennisspieler und Golfprofis hingegen würden keine Olympia-Prämien benötigen. «Diese Summen kann man besser den anderen Sportarten geben», sagte Zverev.

Der Weltranglisten-Fünfte hatte in Tokio nach einem Halbfinal-Sieg gegen den Topfavoriten Novak Djokovic Olympia-Gold gewonnen. «Die Woche in Tokio war die schönste Tennis-Woche meines Lebens», sagte Zverev. Er habe nie gedacht, dass ein Olympiasieg so ein Echo auslösen würde. «Vielleicht fangen tatsächlich wieder ein paar mehr Kinder mit Tennis an deswegen, das wäre prima», sagte der gebürtige Hamburger.

Olympia-Gold sei schwieriger zu gewinnen als ein Grand-Slam-Titel. «Grand-Slam-Turniere gibt’s viermal im Jahr, Olympia einmal in vier Jahren. Ja, ich bin schon stolz auf mich und denke, das darf ich auch sein», sagte Zverev. Zum ersten Mal seit seinem Triumph in Tokio wird er in der kommenden Woche beim ATP-Turnier in Cincinnati aufschlagen. «Am besten wäre, ich fliege da in der 1. Runde raus und komme dann ins Finale der US Open – wie letztes Jahr. Aber dieses Jahr will ich das Endspiel gewinnen. In Cincinnati habe ich noch nie ein Match gewonnen», sagte Zverev.