Eintracht Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender Philip Holzer hat sich dafür ausgesprochen, die Bundesliga-Stadien mit geimpften und genesenen Personen wieder komplett zu füllen.
«Die Sehnsucht nach einem vollen Stadion, nach dieser unglaublichen Stimmung und diesem besonderen Gefühl ist das, was uns alle antreibt», sagte der 55-Jährige im Interview des «Kicker». Deshalb müssten für die Impfungen möglichst viele Anreize gesetzt und Angebote geschaffen werden. «Das tun wir», sagte der frühere Investmentbanker.
Auf die Frage, wie schwer die Hypothek von 45 Millionen Euro Verlust durch Corona in der Saison 2020/21 wiege, antwortete Holzer: «Wäre uns das vor vier Jahren passiert, als zehn Millionen Euro Liquidität fehlten, wäre es sehr schwierig gewesen, und es hätte für uns mit unseren Ansprüchen vorbei sein können. Da hätten wir die Lizenz nicht bekommen.» Das habe man diesmal auch durch eine Eigenkapitalmaßnahme abfedern können. «Aber bei einem zweiten exogenen Schock ginge das nicht noch mal so gut», fürchtet Holzer.
Holzer sagte, er habe das Gefühl, dass «Paris, Manchester City und Chelsea alles zusammenkaufen» und «dass das Financial Fairplay relativ weit interpretiert wird. Diese Klubs haben große externe Geldgeber und nutzen die coronabedingte Schwäche vieler Traditionsvereine gerade aus.» Deshalb hofft Holzer, dass das «Financial Fairplay durchgesetzt wird. Das Scheitern der Super League stimmt mich aber insgesamt sehr hoffnungsvoll für den Fußball. Ich hätte nicht geglaubt, dass sich in so kurzer Zeit viele große Klubs vom Druck der Anhänger und der ganzen Fußball-Familie beeindrucken lassen und ihre Pläne zurückziehen.»