Vizemeister RB Leipzig steht bereits am zweiten Spieltag unter Druck, Titelverteidiger FC Bayern will den Schwung vom Sieg im Supercup nutzen. Begleitet wird der zweite Bundesliga-Spieltag wieder einmal vom Corona-Thema.
DRUCK: So hatte sich das niemand bei RB Leipzig vorgestellt. Nach der überraschenden Auftaktpleite in Mainz sind die Sachsen am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) gegen den Tabellenführer VfB Stuttgart bereits unter Zugzwang. «Am Freitagabend gibt es keine Ausrede. Da müssen wir bereit sein», sagte Trainer Jesse Marsch. Man brauche mehr Klarheit auf jeder Position. Deshalb habe man viele Einzelgespräche über das Positionsspiel geführt, berichtete Marsch. Eine weitere Niederlage wäre ein harter Schlag. Spätestens nach dem 2. Spieltag hatte RB in seiner Bundesliga-Geschichte immer Punkte auf der Habenseite.
ZUSCHAUER: Die Liga kämpft um die Rückkehr zu vollen Tribünen. In der Debatte, ob künftig nur noch Geimpfte und Genesene in die Stadien dürfen, starten Clubs wie Hertha BSC und Bayer Leverkusen vor ihren Heimspielen Impfaktionen. Auch wenn Profis und Funktionäre über die wieder besser gefüllten Ränge am ersten Spieltag schwärmten, sehnt die Branche den Normalzustand vor Corona zurück. «Auf Dauer reicht das hinten und vorne nicht», sagte Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic über die 25 000 Fans, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den VfL Wolfsburg ins Berliner Olympiastadion dürfen.
ENGPASS: Die personelle Lage des FSV Mainz 05 könnte sich nach der verordneten Corona-Quarantäne für elf Spieler rechtzeitig zum Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Bochum entspannen. Zumindest besteht die Chance, dass für einen Teil der Profis die coronabedingte Isolation am Freitag endet. Dies gilt für die Kontaktperson ersten Grades, die in Quarantäne sind, wenn sie einen negativen PCR-Test vorweisen können – und für Stürmer Karim Onisiwo, der zu den positiv getestet Profis gehörte und dessen Quarantänezeit bis zum Spiel abgelaufen ist. Die Mainzer hatten am ersten Spieltag trotz der Zwangspause von elf Profis 1:0 gegen RB Leipzig gewonnen.
RHEINISCHES DUELL: Für Gladbachs Coach Adi Hüttter ist das Duell bei Bayer Leverkusen am Samstagabend (20.30 Uhr/Sky) ein «absolutes Schlüsselspiel». Schon früh in der Saison könnte das rheinische Duell – für beide Fanlager handelt es sich dabei nicht um ein Derby – die Richtung für die Teams vorgeben. Hütter freut sich besonders, da er in Leverkusens neuem Trainer Gerardo Seoane einen alten Bekannter wiedertrifft. Hütter hatte die Youngs Boys Bern einst als Schweizer Meister in Richtung Frankfurt verlassen. Seoane übernahm und machte Bern zum Serienmeister. «Natürlich freue ich mich, Gerry zu sehen. Er hat es sich verdient, den Weg in die Bundesliga zu finden.»
TITELSCHUB: Der erste Sieg und erste Titelgewinn mit Neu-Coach Julian Nagelsmann soll dem FC Bayern natürlich auch in der Liga einen Schub geben. Das 3:1 im Supercup-Duell mit Borussia Dortmund soll der Auftakt einer Erfolgsserie sein. Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) kommt der 1. FC Köln nach München. Klares Ziel sei, «daheim mit drei Punkten zu starten», sagte Nationalspieler Niklas Süle. Erstmals seit März 2020 dürfen mal wieder 20.000 Fans in der Allianz Arena auf den Rängen dabei sein.