Qualifikant Peter Gojowczyk freut sich über seine Chance aufs Achtelfinale bei den US Open. Anders als Andrea Petkovic, Philipp Kohlschreiber und Dominik Koepfer überstand der Münchner am Mittwoch in New York seine zweite Aufgabe und zog erstmals in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers ein.
In fünf Sätzen mit 2:6, 6:4, 2:6, 7:5, 6:4 rang Gojowczyk den favorisierten Serben Dusan Lajovic nieder. «Ich bin echt stolz, dass ich das so gemeistert habe», sagte der Tennis-Außenseiter über sein bisher bestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier. «Ich habe den Glauben nie verloren. Ich habe auch immer das Gefühl, wenn mein Körper fit ist, dass ich auch hierhergehöre.»
In der ersten Runde hatte die Schiedsrichterin noch den Namen des eher unbekannten deutschen Tennisprofis falsch ausgesprochen. In der dritten Runde trifft der 32-Jährige nun am Freitag auf Henri Laaksonen und darf sich Hoffnungen machen, in die Runde der besten 16 einzuziehen. Der Schweizer, die Nummer 130 der Welt, kam wie er selbst über die Qualifikation ins Hauptfeld der US Open.
Nach zahlreichen Verletzungen ist der frühere Davis-Cup-Spieler Gojowczyk in der Weltrangliste nur auf Platz 141 geführt. Gegen Lajovic ließ er sich weder von Regen-Verzögerungen noch von Satz-Rückständen aufhalten und verwandelte nach etwas mehr als drei Stunden seinen ersten Matchball. Schon mit seinem Erstrundensieg gegen den an Nummer 23 gesetzten Franzosen Ugo Humbert in fünf Sätzen war nicht zu rechnen gewesen.
«Ich bin überaus glücklich mit meiner Perfomance heute», sagte der Außenseiter, der ohne Trainer nach New York gereist ist: «Wenn du drei Matches in der Qualifikation hast, hilft es dir viel. Es hilft viel, wenn du Selbstvertrauen hast». Seinen Drittrunden-Einzug stufte Gojowczyk hinter seinem ATP-Titel 2017 in Metz und dem erfolgreichen Davis-Cup-Auftritt 2014 ein.
Vor dem Zweitrunden-Match von Angelique Kerber in der deutschen Nacht zum Donnerstag endete dagegen für ein deutsches Tennis-Trio das letzte Grand-Slam-Turnier der Saison. Der Schwarzwälder Dominik Koepfer verpasste in der zweiten Runde die erhoffte Überraschung gegen den russischen Mitfavoriten Daniil Medwedew klar und blieb beim 4:6, 1:6, 2:6 chancenlos.
Für den 37 Jahre alten Philipp Kohlschreiber sind die US Open nach einem glatten 4:6, 3:6, 1:6 gegen den Spanier Pablo Andujar vorbei. Petkovic schied mit einem 4:6, 2:6 gegen die frühere Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza aus Spanien aus. «Wenn ich jetzt wirklich die letzten vier Wochen nicht so gespielt hätte, wie ich es getan hab – dann hätte ich nach den US Open aufgehört. Aber so bin ich ja noch am Leben», sagte die bald 34 Jahre alte Darmstädterin.