Nach dem überraschenden Meister-Triumph an der Ostsee hat Alexander Walkenhorst an den Deutschen Volleyball-Verband appelliert, eine gemeinsame Lösung beim Wiederaufbau einer nationalen Beach-Serie für kommendes Jahr zuzulassen.
«Die größte Frage ist: Was passiert im deutschen Beachvolleyball? Ich hoffe, dass wir da mitbeantworten dürfen. Wenn nicht, beantworten wir die für uns selber. Aber damit ist keinem geholfen, das haben wir dieses Jahr wieder gesehen», sagte der 33 Jahre alte Walkenhorst unmittelbar nach dem Finalsieg am Sonntag mit seinem Partner Sven Winter.
Walkenhorst hatte nach dem Komplett-Ausfall der German Beach Tour 2020 und 2021 mit dem Streamingkanal Twitch, privaten Veranstaltern und Volleyball-Landesverbänden eine Ersatzserie initiiert. Dadurch wurde eine Qualifikation für die Meisterschaften noch möglich. Dabei kam es immer wieder zu Streitigkeiten und gegenseitigen Vorwürfen mit dem DVV. «Wir haben uns kastrieren lassen ohne Ende. Wir haben versucht, das irgendwie noch zu retten. Wir haben kostenlos Tour-Sponsoren durchgezogen, damit am Ende die Kohle ausgegeben werden kann. Wir haben uns schon verbogen. Wenn sich die andere Seite auch verbiegt, kriegen wir das hin», sagte Meister Walkenhorst, der seinen Schwerpunkt künftig in seinem Business sieht.
«Wir haben Sachen, die wir am besten können. Der Verband hat Qualitäten, die er am besten kann. Wenn man das zusammenpackt, dann kann man gerade nächstes Jahr etwas erreichen», erklärte der neue nationale Titelträger. «Im Sommer 2022 gibt es keine Großevents, die Fußball-WM in Katar ist in den Winter gegangen. Es kann ein Sommer für Beachvolleyball werden. Das sollten wir versuchen.»
Verbands-Präsident René Hecht hatte zuvor schon erklärt: «Der DVV ist in der Pflicht. Wir müssen den Spielern ein Wettkampfangebot machen. Wir wollen auf alle Fälle eine Beach-Serie haben.» Bisher seien allerdings keinerlei Verträge unterzeichnet. Nur Timmendorfer Strand als Ausrichter der finalen Meisterschaften ist bis 2023 fix. Die schwierige Sponsoren-Lage für die gesamte Tour sei vor allem darin begründet, «dass wir kein klares Produkt vorzeigen können», erklärte der einstige Hallen-Nationalspieler. Der Verband sei unter Zeitdruck.