Retter namens Halo: Hamilton zwischen Schock und Schutzengel

Der Titelkampf der Formel 1 wird lebensgefährlich. «Der Halo hat Lewis‘ Leben heut gerettet», schrieb Mercedes nach dem schweren Crash von Lewis Hamilton mit Max Verstappen in Monza.

Der Unfall, bei dem der Cockpitschutz den siebenmaligen Rekordweltmeister vor Schlimmerem bewahrte, wird so schnell nicht vergessen werden. Auch, weil Verstappen dafür nach dem Großen Preis von Italien bestraft wurde.

Halo als Schutzengel für Hamilton

Lewis Hamilton war einfach nur froh und dankbar. «Es braucht nur eine Millisekunde vom Rennfahren zu einer sehr unheimlichen Situation», betonte der 36 Jahre alte Superstar der Formel 1. Die Bilder des Red Bulls auf dem Mercedes waren erschreckend. Hamilton war bei dem Crash der Titelrivalen vom Red Bull am Sonntag getroffen worden. Jemand habe auf ihn aufgepasst, meinte der Mercedes-Pilot.

Sein Schutzengel heißt Halo, der Heiligenschein in Form des Cockpitschutzes, der seit 2018 Pflicht in der Formel 1 ist. Der Halo habe Hamiltons Leben gerettet, schrieb Mercedes. Dass Verstappen für sein Manöver von der Rennleitung bestraft wurde, fand Red Bulls Teamchef Christian Horner «enttäuschend. Aber wir akzeptieren die Entscheidung der Stewards», sagte Teamchef Christian Horner. Verstappen, der WM-Spitzenreiter mit fünf Punkten Vorsprung, muss in zwei Wochen in Russland in der Startaufstellung um drei Plätze zurück.

Einpeitscher und Voranbringer

Andreas Seidl sorgte höchstpersönlich für den Jubelgesang. «Super-Daniel, Super-Daniel, hey, hey, hey», stimmte der Teamchef von McLaren an. Und auch für den zweiten Fahrer gab es das Ständchen: «Super-Lando, Super-Lando, hey, hey, hey», skandierte Seidl – und die Crew stimmte lautstark mit ein. Im Januar 2019 übernahm der 45 Jahre alte Bayer den Posten als Teamchef des historisch so ruhmreichen und namhaften Rennstalls, der aber in den vergangenen Jahren fern früherer Erfolge war. Seidl, der Einpeitscher, brachte McLaren aber wieder auf Kurs. Der Sieg in Monza von Ricciardo vor Norris beendete eine fast neunjährige Phase voller Sehnsucht auf, aber ohne einen einzigen Erfolg.

Haas bleibt Unfallrisiko

Diesmal nahm Nikita Masepin die Schuld unumwunden auf sich. Der Russe sorgte im Haas schon wieder für Probleme. Es traf Teamkollege Mick Schumacher. Er sei fast 40 Runden hinterhergefahren. «Und ich muss sagen, das war absolut mein Fehler. Das war so ein typischer Rennunfall, wo du eine Chance siehst und dann den Move machst und es nicht durchziehst und das dann passiert. Es tut mir leid, dass es ihm passiert ist», sagte Masepin, der das Rennen vorzeitig beenden musste im Haas. Mick Schumacher wurde 15.

Sprint – braucht wohl keiner

«Ich weiß nicht mal, wann was ist», sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Wie erstmals in dieser Saison in Silverstone, wurde die Startaufstellung auch für das Rennen im Königlichen Park in einem Rennen über 18 Runden ermittelt. Offiziell wird der Modus Sprint-Qualifikation genannt. Die sonst gewohnte Qualifikation in einer K.o.-Ausscheidung fand bereits am Freitagabend statt, um wiederum die Startpositionen für den Sprint zu ermitteln. Wenn es nach Wolff ginge, würde Freitagnachmittag das erste Freie Training stattfinden, am Samstagmorgen das zweite und danach die Qualifikation und «ein fantastisches Rennen am Sonntag», sagte der 49 Jahre alte Österreicher.