Rückkehr-Tag für Fans und Özil: Frankfurt fordert Fenerbahce

Eine günstigere Saison als das coronabedingte Geisterspieljahr 2020/21 hätte es für Eintracht Frankfurt kaum geben können, um in Europa zu pausieren.

Nun sind die Anhänger zurück in den Stadien und die Hessen zurück in der Europa League, wo sie im Frühjahr 2019 mit Siegen über Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon verzückt hatten. Heute (21.00 Uhr/TV Now) beginnt das nächste Abenteuer, diesmal mit einem Heimspiel gegen Fenerbahce Istanbul.

DIE SORGEN: Unbeschwert können die Hessen den Anpfiff der neuen internationalen Saison nicht abwarten. Denn der Saisonstart ist mit vier sieglosen Bundesliga-Spielen und dem unangenehmen Aus im Pokal in Mannheim misslungen. «Wir dürfen uns nicht verrückt machen, auch wenn die Ergebnisse jetzt nicht so waren. Die Ergebnisse sind das eine, die Art und Weise machen Mut und Hoffnung. Dann werden die Ergebnisse auch kommen», sagte Torhüter Kevin Trapp.

DER GESPERRTE: Gegen die Gäste aus Istanbul muss das allerdings ohne Oliver Glasner gelingen. Der bisher am Main noch erfolglose Coach sitzt eine Sperre ab, die ihm die Europäische Fußball-Union UEFA aufgebrummt hat, weil er mit dem VfL Wolfsburg in drei Spielen nach der Halbzeit zu spät zurück aufs Feld kam. «Ich darf mit dem Bus noch ins Stadion fahren, dann trennen sich unsere Wege. Ich habe hoffentlich irgendwo einen Platz. Auf der Tribüne haltet ihr mich nicht aus, deshalb gehe ich alleine in eine Loge», beschrieb Glasner. Dort solle der Kühlschrank «angefüllt» werden.

ZWEI RÜCKKEHRER: Eine Rückkehr gibt es am Donnerstag im doppelten Sinne. Zum einen dürfen 25.000 Fans nach über eineinhalb Jahren wieder ein Europacup-Heimspiel der Eintracht sehen. «Wir wollen der großen Bedeutung gerecht werden. Wir freuen uns, dass wir gegen ein absolutes Top-Team starten», kommentierte Glasner. Djibril Sow sagte: «Die Stimmung ist einfach unglaublich und noch extremer als in der Bundesliga. Es sind wirklich spezielle Abende mit einer elektrisierenden Stimmung.»

Zum anderen kehrt Mesut Özil für ein Pflichtspiel nach Deutschland zurück, wo er 2018 im Unfrieden aus der Nationalmannschaft geschieden war. «Er ist ein Fußball-Star. Er ist bekannt, er hat gute Leistungen gebracht. Er ist mit dem Nationalteam Weltmeister geworden und hat großen Anteil daran gehabt. Natürlich ist das ein Spieler, auf den viele schauen», sagte Trapp. Özil war nach den Querelen um das umstrittene Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und dem folgenden WM-Scheitern in Russland aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.