Erstmals seit 20 Jahren ist kein deutscher Eiskunstläufer beim Olympia-Einzelwettbewerb der Männer dabei. Auch Paul Fentz scheiterte bei der Nebelhorn Trophy in Oberstdorf an der Qualifikation für die Winterspiele in Peking.
Für den Lichtblick bei der Deutschen Eislauf-Union (DEU) sorgten die Paarläufer Minerva Fabienne Hase/Nolan Seegert aus Berlin und die Dortmunder Eistänzer Katharina Müller/Tim Dieck, die mit den Plätzen eins und zwei ihren Aufwärtstrend bestätigten.
«Ich bin mit den zwei Medaillen, wie wir gewonnen haben, sehr zufrieden», sagte DEU-Sportdirektorin Claudia Pfeifer, räumte aber auch ihre Enttäuschung über Fentz ein. Der Berliner habe seine Leistung nicht abrufen können, als es darauf ankam. Sollte sich Deutschland für den olympischen Teamwettbewerb qualifizieren, könnte Fentz dafür aber noch nominiert werden.
«Es sind die fehlenden Kilometer im Training, die drei Wochen, die ich wegen der Verletzungen nicht durchlaufen konnte. Aber ich will keine Ausreden suchen», sagte Fentz, der an einer Entzündung im Schambein und im Hüftknochen laboriert. Den für das Olympia-Ticket notwendigen siebten Platz verfehlte Fentz klar.
Die positive Überraschung war das Duo Hase/Seegert, obwohl Hase nach einem Syndesmosebandriss und zwei Operationen monatelang aussetzen musste. «Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, wieder auf dem Eis zu stehen nach so langer Zeit. Glücklicher können wir jetzt nicht sein», sagte Hase nach dem Sieg.
Das Paar, das seit kurzem auch in Russland trainiert, ist damit der Konkurrenz in der nationalen Olympia-Qualifikation weit enteilt. Fünf Wettbewerbe fließen in die Wertung ein. Auch die Eistänzer Müller/Dieck haben bereits deutlich mehr Punkte auf ihrem Konto als die anderen drei deutschen Tanzpaare, die auf Olympia hoffen. «Das war einer unserer besten Saisonstarts», sagte Dieck.