Daniel Heuer Fernandes hat nach seinem unglaublichen Eigentor im Hamburger Stadtderby beim FC St. Pauli Zuspruch von einem seiner Vorgänger im HSV-Tor erhalten. «Fehler sind ein Teil der Arbeit eines Torwarts. Wichtig ist, wie man damit umgeht», sagte der ehemalige Fußball-Nationalspieler René Adler (38) bei einer DFB-Veranstaltung vor der EM-Auslosung in Hamburg. «Ferro ist erfahren genug, um damit umzugehen.» Adler hatte von 2012 bis 2017 beim HSV gespielt.
Am Freitagabend war dem 31 Jahre alten Heuer Fernandes das wohl kurioseste Eigentor in der langen Derby-Geschichte unterlaufen. Die Szene hatte sich in der 27. Minute der Zweitliga-Partie im Millerntor-Stadion abgespielt. Zu dem Zeitpunkt lag der FC St. Pauli dank des Treffers von Jackson Irvine (15.) mit 1:0 in Front.
Die Gäste führten einen Abstoß über Stephan Ambrosius und Guilherme Ramos kurz aus. Nach dem Zuspiel von Ramos auf Heuer Fernandes sprang der Ball kurz vor dem Tor auf. Der Torwart wollte den Ball aus dem Strafraum wegschießen – doch die Kugel flog ins eigene Netz. Bei der Frustbewältigung half, dass er und seine Mannschaft trotz 0:2-Halbzeitrückstandes noch ein 2:2 beim Tabellenführer erreichten.
Erstes Eigentor im 180. Spiel
«Natürlich ist das maximal unglücklich. Das habe ich mir auch anders vorgestellt. Aber das passiert im Fußball», meinte Heuer Fernandes nach seinem ersten Eigentor im 180. Zweitliga-Spiel. «Das war ein normaler Spielaufbau, wie wir es oft machen», berichtete er. «Ich will den Ball von der Linie wegschießen, dann ditscht der Ball auf und ich schieße ihn ins Tor.»
Unterstützung hatte er auch aus seiner Mannschaft bekommen. «Ich kann gar nicht zählen, wie oft er uns den Arsch gerettet hat. Von daher überhaupt kein Thema», sagte Torjäger Robert Glatzel. Die HSV-Fans feierten den sonst so zuverlässigen Schlussmann ohnehin nach dem Schlusspfiff. «Natürlich ist das schön zu hören», sagte Heuer Fernandes. «Das gehört dazu. Das ist ein Zusammenspiel zwischen den Fans und der Mannschaft.»