Die deutschen Springreiter erweisen sich bei ihrem Heimspiel beim CHIO in Aachen unfreiwillig als gute Gastgeber und haben auch am Samstag den Sieg bei der wichtigsten Prüfung des Tages den Gästen überlassen.
Dagegen hat die zweifach Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl auch mit ihrem Zweitpferd Ferdinand ihre Klasse bewiesen und den Grand Prix Special für sich entschieden. Das Vielseitigkeit-Team nahm die Prüfungen in der Soers vor allem als Lerneinheit für junge Pferde.
Springreiter Christian Ahlmann fehlten auf Dominator im mit 70.000 Euro dotierten Allianz-Preis 0,39 Sekunden zum Erfolg. Der 46-Jährige aus Marl musste sich nach einem fehlerfreien Ritt in der Siegerrunde nur dem Briten Scott Brash auf Hello Vincent geschlagen geben. «Ich bin super zufrieden. Das ist die erste sportliche Leistung von Dominator, nachdem er lange verletzt war», sagte er im WDR. Letzte Siegchance für die deutschen Reiter ist an diesem Sonntag (13.30 Uhr) der mit einer Million Euro dotierte Große Preis.
Von Bredow-Werndl siegt mit Zweitpferd
Dass von Bredow-Werndl auch ohne ihre Ausnahmestute Dalera gewinnen kann, zeigte sie mit Ferdinand. Nach den Siegen bei Olympia in Tokio und vergangene Woche bei der EM hat Dalera Pause. Von Bredow-Werndl setzte sich knapp gegen die Australierin Simone Pearce auf Destano durch. «Das hat die Erwartungen übertroffen», meinte die 35-Jährige aus Aubenhausen. Carina Scholz aus Sassenberg musste sich auf Tarantino mit dem 15. und vorletzten Platz begnügen.
In der Team-Wertung liegt Deutschland vor der Kür in Führung. Dort starten die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth auf Quantaz und Frederic Wanders auf Duke of Britain.
Ähnlich wie in der Dressur sind auch in der Vielseitigkeit wegen des ungewohnten September-Termins – statt am Anfang des Sommers – viele Top-Reiter und auch Spitzenpferde in Aachen nicht dabei. Nach Olympia ist in der nächsten Woche die EM der zweite Saisonhöhepunkt.
Die deutsche Mannschaft verpasste den Heimsieg deutlich. Die Equipe um die zweimalige Olympiasiegerin Ingrid Klimke konnte sich im Geländeritt nicht mehr verbessern und wurde Fünfte unter sechs Teams. Schon am Freitag war einer Wiederholung des Erfolgs von 2019 nach der Dressur und dem Springen nicht mehr möglich. Den Sieg sicherte sich das Quartett aus Großbritannien vor den USA und Irland.
In der Einzelwertung lag William Coleman auf Off the Record vorn. Der Amerikaner ist erst der vierte nicht-deutsche Reiter seit 2007, der in Aachen siegte. Bester Deutscher war Andreas Ostholt aus Warendorf auf Corvette als Fünfter.