Der deutsche Meister Alba Berlin ist nur noch einen Sieg vom Rekord-Pokalsieger-Titel entfernt.
Die Berliner gewannen am Samstag beim Top Four der Basketball-Bundesliga im Halbfinale gegen die Niners Chemnitz mit 91:81 (41:39) und kämpfen damit am Sonntag (15.00 Uhr/Magenta Sport) um ihren elften nationalen Cup-Erfolg. Bislang hat Alba den BBL-Pokal wie Bayer Leverkusen zehn Mal gewonnen.
Im Endspiel treffen die Hauptstädter auf die Hakro Merlins Crailsheim. Die Schwaben setzten sich im ersten Halbfinale gegen die Basketball Löwen Braunschweig mit 85:71 (46:36) durch. Beste Berliner Werfer gegen Chemnitz waren Maodo Lo und Jaleen Smith mit je 19 Punkten. Zuletzt gewann Alba gegen Crailsheim in der Liga klar mit 106:74. «Das hat nichts zu bedeuten. Morgen ist Pokal-Time, da wollen beiden Teams gewinnen», sagte Smith bei «Magenta Sport».
Chemnitz zeigte von Beginn an keinen Respekt vor dem Favoriten. Das Überraschungsteam der bisherigen Saison begann mutig und überraschte die Berliner mit aggressivem und variablem Spiel. Das erste Viertel entschieden die Niners mit 31:23 für sich, zu Beginn des zweiten Abschnitts betrugt der Chemnitzer Vorsprung sogar zehn Punkte.
Alba wirkte durchaus beeindruckt und tat sich schwer. Auch weil in Lo und Luke Sikma die beiden Stars der Berliner zunächst nicht ins Spiel fanden. Das änderte sich gegen Ende des zweiten Viertels. Lo, seit Wochen in Topform, übernahm nun das Kommando und führte Alba bei einem 11:0-Lauf an. Zur Pause führten die Hauptstädter mit 41:39, obwohl Chemnitz eine beeindruckende erste Halbzeit gespielt hatte. «Das zweite Viertel war entscheidend, weil wir da nur acht Punkte zugelassen haben», sagte Lo.
Nach der Pause baute Alba seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Zwischenzeitlich führte das Euroleague-Team mit 13 Punkten. Doch die Chemnitzer, die in dieser Saison schon oft ihre Comeback-Qualitäten unter Beweise gestellt hatten, ließen sich nicht abschütteln und kamen im Schlussabschnitt noch einmal bis auf fünf Zähler heran (68:73). Doch Lo und Smith stoppten die Aufholjagd des kecken Außenseiters, der im Viertelfinale Titelverteidiger Bayern München besiegt hatte.
Der Frust bei den Chemnitzern war danach groß. «Wir sind heute beklaut worden», sagte Point Guard Nelson Weidemann. Phasenweise habe es sich wie «acht gegen fünf» auf dem Parkett angefühlt, sagte der 22-Jährige offenbar mit Blick auf die seiner Meinung nach einseitig pfeifenden Unparteiischen. «Aber man sieht sich immer zwei Mal im Leben.»
Im ersten Halbfinale hatte sich Crailsheim dank eines starken letzten Viertels gegen Braunschweig durchgesetzt. Bester Werfer bei den Merlins war T.J. Shorts mit 26 Punkten, bei den Löwen kam David Krämer auf 25 Zähler. «Das ist eine Riesensache für uns», sagte Crailsheims Trainer Sebastian Gleim nach der Partie bei «Magenta Sport». Auch der überragende Shorts war überglücklich. «Das bedeutet uns alles. Du spielst darum, Titel zu gewinnen, und die Chance haben wir nun.» Braunschweigs Krämer war trotz der Niederlage stolz auf seine Mannschaft. «Wir haben alles gegeben. Es war ein toller Fight», sagte der Nationalspieler.