Alexandra Popp lässt Zukunft im Nationalteam offen

DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat nach dem WM-Debakel an einen Rücktritt aus dem Nationalteam gedacht und ihre mittelfristige Zukunft in der deutschen Auswahl offen gelassen.

Sie habe nicht nur eine Sekunde an Rücktritt gedacht – «um ehrlich zu sein», sagte die 32-Jährige vom VfL Wolfsburg bei einer DFB-Pressekonferenz in Viborg. «Die Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Ich will jetzt erst mal der Mannschaft helfen, morgen und am Dienstag die Spiele zu gewinnen.»

Die Vize-Europameisterinnen treffen sieben Wochen nach dem Vorrunden-Aus in Australien an diesem Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Viborg auf Gastgeber Dänemark. Das zweite Nations-League-Gruppenspiel findet am Dienstag (18.15 Uhr/ZDF) in Bochum gegen Island statt. In dem neu geschaffenen Wettbewerb geht es um die Olympia-Qualifikation für Paris.

Angesichts der derzeit schwierigen Situation, in der die Zukunft der erkrankten Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg beim DFB ebenso ungewiss ist wie die sportliche Perspektive für das kommende Jahr, «will ich einfach da mit antreiben, mit helfen», sagte Popp: «Und alles, was danach kommt, wird man dann sehen.»

131 Länderspiele bestritten

Die Stürmerin hatte bereits im vergangenen Jahr nach der erfolgreichen Europameisterschaft in England zunächst offen gelassen, ob sie weiter für die DFB-Auswahl spielt. Damals war sie nach einer schweren Knieverletzung zurückgekommen. Bei der WM erzielte sie vier Tore. Popp hat bisher 131 Länderspiele bestritten und war 2016 Olympiasiegerin.

Der DFB hatte am 8. September publik gemacht, dass Voss-Tecklenburg erkrankt sei und in Dänemark sowie gegen Island von ihrer Assistentin Britta Carlson vertreten wird. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach sich Spielerinnen über mangelhafte Kommunikation und taktische Defizite im Trainerteam um Voss-Tecklenburg bei der WM beklagt hätten. «Niemand ist gerade glücklich über die Situation, aber die müssen wir bestmöglich annehmen», mahnte Popp. «Es geht um die Olympia-Qualifikation. Deswegen heißt es jetzt: zusammenstehen und arbeiten.»