Anklage gegen Deshaun Watson in Missbrauchsfällen abgelehnt

NFL-Quarterback Deshaun Watson muss in Houston keine strafrechtlichen Konsequenzen mehr wegen der zahlreichen Missbrauchsvorwürfe gegen ihn befürchten.

Eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Texas lehnte nach einer mehrstündigen Anhörung eine Anklage des 26 Jahre alten Football-Profis ab. Nach Informationen der «New York Times» trug die Staatsanwaltschaft nach neun Ablehnungen einen zehnten Fall gar nicht mehr vor.

Auswirkungen auf die 22 Zivil-Klagen der Frauen, die ihm sexuellen Missbrauch während privater Massagen vorgeworfen haben, hat die Entscheidung zunächst keine. Kläger-Rechtsanwalt Tony Buzbee verwies darauf, dass diese Verfahren weiterlaufen.

Watsons Rechtsanwalt sagte laut US-Medien, man sei auf eine Verteidigung vorbereitet. «Deshaun Watson hat kein Verbrechen begangen und hat sich keines Vergehens schuldig gemacht», sagte Rustin Hardin.

«Emotionaler Moment»

Watson, der alle Vorwürfe via Social Media abgestritten hatte, äußerte sich ein Jahr nach Bekanntwerden der Zivil-Klagen erstmals selbst vor Journalisten: «Das ist sicher ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich weiß, dass wir noch lange nicht fertig sind damit, juristisch mit dem umzugehen, mit dem wir umgehen müssen, aber heute ist sicher ein großer Tag.»

Watson hatte bereits vor den Missbrauchsvorwürfen einen Abschied von den Houston Texans verlangt und zuletzt zum Ende der Saison 2020 in der NFL gespielt. In der vergangenen Spielzeit kam er nicht zum Einsatz. Die NFL hat eine eigene Untersuchung begonnen und teilte lediglich mit, dass die Liga alle Entwicklungen eng verfolge. US-Medien berichteten, die Tampa Bay Buccaneers und die Carolina Panthers sollen Interesse an einer Verpflichtung von Watson haben. Er zählt zu den sportlich besten Quarterbacks der National Football League.