Die antisemitischen Vorfälle während des Conference-League-Spiels gegen Maccabi Haifa dürften für den Bundesligisten 1. FC Union Berlin ein Nachspiel haben. Die Europäische Fußball Union leitete eine disziplinarische Untersuchung ein, wie die UEFA mitteilte.
Am vergangenen Donnerstag war es laut Berichten von Augenzeugen und Betroffenen in einem Fan-Block des Olympiastadions beim 3:0-Sieg der Berliner zu Beleidigungen und Angriffen gegen Anhänger des israelischen Meisters gekommen. Der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt gegen mehrere Personen unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Publik geworden waren die Vorfälle zunächst durch Mitteilungen des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Der 1. FC Union Berlin arbeitet gemeinsam mit der Polizei an der Aufarbeitung der Zwischenfälle. 45 eingetragene Fanclubs des Bundesligisten verurteilten die antisemitischen Vorgänge in einem Schreiben an die Vereinsführungen beider Clubs.
«Den Fans und Verantwortlichen von Maccabi Haifa können wir nur sagen, dass uns die Vorfälle sehr leid tun und wir diese keinesfalls tolerieren!», hieß es. «Diese Einzelpersonen sind zu ermitteln und mit allen, dem Verein zur Verfügung stehenden Mitteln, hart zu bestrafen. Die EUFCs (Eingetragene Union-Fanclubs, Anm.) erklären ihre uneingeschränkte Bereitschaft, bei der Aufklärung zuzuarbeiten und mitzuhelfen.»