Für Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni ist das mit der Rolle der Top-Kandidaten bei einer Fußball-Weltmeisterschaft so eine Sache.
«Die großen Favoriten gewinnen die WM normalerweise nicht», sagte der 44-Jährige, dessen Albiceleste oder auch «La Scaloneta», wie sie in Anlehnung an den Namen des Coaches genannt wird, als einer der Favoriten gehandelt wird. Die Mannschaft, die am besten spiele, müsse auch nicht Weltmeister werden, ergänzte Scaloni.
Er rechnet mit einigen, die es schaffen können, wie er vor dem Auftaktspiel der Argentinier an diesem Dienstag (11.00 Uhr MEZ/MagentaTV) gegen Saudi-Arabien im Lusail Stadion betonte. Nicht weniger als acht Nationen hat Scaloni dabei auf dem Zettel. «Die Mehrheit kommt davon aus Europa wie in den letzten Jahren.» Große Teile seiner Karriere hatte er als Profi in England, Spanien und Italien verbracht.
Aus nicht-fußballerischen Gründen hätten die Südamerikaner die Finalchance in dieser Zeit verpasst – mit Ausnahme Argentiniens 2014 in Brasilien, als die Mannschaft um Superstar Lionel Messi im Endspiel mit 0:1 gegen Deutschland verloren hatte.
Tatsächlich stand seit dem WM-Triumph der Argentinier 1978 bis einschließlich 2002 nur einmal keine Mannschaft aus Südamerika im WM-Endspiel: 1982 beim 3:1 von Italien gegen Deutschland. 1986 und 1990 hatte Argentinien wieder das Finale erreicht und dabei 1986 gewonnen, 1994 siegte Brasilien im Elfmeterschießen gegen Italien, 1998 verlor Brasilien 0:3 gegen Frankreich, 2002 gewann Brasilien 2:0 gegen Deutschland. 2006, 2010, und 2018 erreichte danach weder Brasilien noch Argentinien ein WM-Endspiel.
Details würden entscheiden, und das werde bei der WM in Katar nicht anders, sagte Scaloni, der mit Argentinien seit 36 Spielen ungeschlagen ist und in der Gruppenphase auch noch auf Mexiko und Polen trifft.