Mit einer an die Mitglieder des Sportausschusses des Bundestages adressierten Richtigstellung wehrt sich Athletenvertreter Jonathan Koch gegen Aussagen von DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
In dem Brief weist er die Behauptung des Verbandschefs zurück, «dass mich der Sportausschuss des Deutschen Bundestages und der Verein Athleten Deutschland unter Druck gesetzt hätten», schrieb Koch.
Als gewählter Vertreter der Athleten im Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes sei er «nicht schutzbedürftig». Weder ein Mitglied des Deutschen Bundestages noch der Verein Athleten Deutschland hätten ihn in seiner Haltung, seinem Abstimmungsverhalten oder seinen öffentlichen Äußerungen beeinflusst oder Druck auf ihn ausgeübt. «Herrn Hörmanns Darstellungen während der Konferenz der Spitzenverbände weise ich entschlossen zurück.»
Der DOSB-Chef soll bei der Spitzenverbändekonferenz am 11. Juni die Kommunikation des DOSB in der Öffentlichkeit zu seinem Vorgehen zur Lösung der Führungskrise unter anderem damit gerechtfertigt haben, Koch schützen zu wollen. «Dies sei notwendig gewesen, da ich angeblich mehrmals und angeblich protokollarisch belegbar meine Haltung und Zustimmung gegenüber Beschlüssen verändert und in der Öffentlichkeit revidiert hätte», erklärt Koch in der Richtigstellung.
Falsch dargestellt durch den DOSB
Der frühere Ruderer hatte sich zuvor schon von einer Erklärung des DOSB-Präsidiums distanziert, in der Hörmann das «uneingeschränkte Vertrauen» ausgesprochen wurde. Auch beim Thema, ob sich die DOSB-Spitze nach den Vorwürfen von Mitarbeitern über einen unangemessenen Führungsstil erst einer Vertrauensabstimmung im September stelle solle, fühlte Koch sich in einer Pressemitteilung des Verbandes falsch dargestellt.
Inzwischen hat sich der DOSB in Abstimmung mit den Spitzenverbänden und Landessportbünden dafür entschieden, im Dezember bei der Mitgliederversammlung außerordentliche Neuwahlen anzusetzen. Hörmann und auch sein Vizepräsident Kaweh Niroomand werden nicht mehr kandidieren.