«Atmosphäre unfassbar»: Deutsches Team besiegt Frankreich

Auch den am Fuß verletzten Tennisstar Alexander Zverev hielt es nicht mehr auf dem Sitz. Mit dem 25-Jährigen als Zuschauer gewann das deutsche Davis-Cup-Team zum ersten Mal seit 1938 gegen Frankreich – nach dem Doppel stand es 2:1.

Zunächst siegte Jan-Lennard Struff in einem sehenswerten Match gegen Benjamin Bonzi. Anschließend verlor Oscar Otte zwar die zweite Partie, aber im Doppel sorgten Tim Pütz und Kevin Krawietz mit dem 6:2, 3:6, 7:6 (7:1) gegen Nicolas Mahut und Arthur Rinderknech für den vom Hamburger Publikum bejubelten Erfolg. «84 Jahre ist eine lange Zeit, um nicht zu gewinnen. Es war sehr glücklich am Ende», sagte Teamkapitän Michael Kohlmann.

Ein starkes Zeichen für die Konkurrenz

Nach dem Schock wegen des Ausfalls von Zverev schickte das deutsche Team zum Auftakt der Gruppen-Finals ein starkes Zeichen an die Konkurrenz. «Wir sind dran geblieben, hatten eine gute Unterstützung hier im Stadion», sagte Pütz: «Aber etwas Glück war heute schon mit dabei.» Doppelpartner Krawietz lobte: «Am Ende die Atmosphäre war unfassbar.»

Otte hatte die Chance auf einen vorzeitigen Sieg des deutschen Davis-Cup-Teams im Auftaktspiel der Gruppenphase noch verpasst. Der 29-Jährige unterlag Adrian Mannarino mit 4:6 und 3:6.

Jan-Lennard Struff hatte das deutsche zum Auftakt in Führung gebracht. Der gebürtige Warsteiner besiegte Bonzi nach Abwehr von zwei Matchbällen noch 6:4, 2:6, 7:5. «Es war ein verrücktes Match mit vielen Hochs und Tiefs. Für mich ist es das Größte, für Deutschland zu gewinnen und die 1:0-Führung hier zu besorgen», sagte der 32-Jährige nach dem 2:14 Stunden langen Match. «Vielleicht war es der Heimvorteil, der hier heute entschieden hat.»

Mit starken Volleys und gutem Positionsspiel entschied der gebürtige Sauerländer gegen Bonzi den ersten Satz für sich. Nach einer Schwächephase kam er im dritten Satz zurück in die Partie. Dort rang er die Nummer 53 der Welt mit großem Kampfgeist nieder und holte sich den insgesamt verdienten Erfolg. Zverev verfolgte den Start des deutschen Teams aus dem Zuschauerbereich.

Von Felix Schröder, dpa