Alles oder nichts! Nach der 2:4-Heimpleite im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League steht Borussia Dortmund mächtig unter Druck.
Im zweiten Duell mit den Schotten am heutigen Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) im brodelnden Ibrox-Stadium könnte das Team beweisen, dass der Vorwurf fehlender Mentalität unbegründet ist.
Personal: Wie schon in den vergangenen vier Wochen muss der BVB auf Torjäger Erling Haaland verzichten. Die Probleme im Adduktorenbereich des Norwegers klingen zwar allmählich ab, erlauben aber noch kein Comeback. Dennoch glaubt Trainer Marco Rose weiter an einen Achtelfinal-Einzug seines Teams: «Erling fehlt uns mittlerweile fast die Hälfte der Saison, wir haben trotzdem viele Tore erzielt.» Neben Haaland fallen die Innenverteidiger Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou aus. Dafür war der zuletzt verletzte Außenverteidiger Thomas Meunier am Mittwoch beim Abflug der Mannschaft Richtung Schottland dabei.
Auswärtstore: Für den BVB könnte es von Vorteil sein, dass die alte Europapokal-Arithmetik der UEFA nicht mehr greift. Weil die Anzahl der Auswärts-Tore bei Gleichstand nach zwei Duellen nicht mehr ausschlaggebend ist, genügt ein Sieg mit zwei Toren Unterschied, um in die Verlängerung einzuziehen. «Bei uns muss niemand motiviert werden. Wir wissen, worum es geht. Wir haben Großes vor», kommentierte Kapitän Marco Reus.
Mutmacher: Das bisher letzte Aufeinandertreffen mit den Glasgow Rangers macht dem BVB Mut. Auch im UEFA-Pokal der Saison 1999/2000 lag der Revierclub nach dem Hinspiel mit zwei Toren (0:2) hinten. Im Rückspiel glich der BVB aus und gewann das Elfmeterschießen. Dabei scheiterte auch der heutige Rangers-Coach Giovanni van Bronckhorst vom Punkt. Der Unterschied: Damals hatte die Borussia im zweiten Duell Heimvorteil.
Motivation: Im legendären Ibrox-Park erwartet den BVB erstmals seit längerer Corona-Zeit eine hitzige Atmosphäre. Vor wohl 50 000 Fans ist mentale Stärke gefragt. Trainer Rose ist guter Dinge, dass sein Team von der zuletzt ungewohnten Stimmung profitiert: «Wir freuen uns alle, dass wir mal wieder in einem vollen Stadion spielen können. Das ist großartig. Wir müssen die Stimmung annehmen und versuchen, sie aufzusaugen und für uns zu nutzen.»