Auf Vaters Spuren: Toppmöller will mit Eintracht hoch hinaus

Dino Toppmöller hatte die Lacher auf seiner Seite, als er bei seiner offiziellen Vorstellung als Trainer von Eintracht Frankfurt von einem Gespräch mit seinem Vater Klaus Toppmöller berichtete.

«Natürlich habe ich mit meinem Vater Kontakt gehabt und über die Aufgabe gesprochen. Er hat sich gefreut, mir aber sofort seinen Startrekord unter die Nase gerieben. Da habe ich ihm gesagt: Den Rekord kannst du behalten, Hauptsache ich bin länger hier als du», erzählte Toppmöller.

In der Saison 1993/94 hatte die Eintracht unter Toppmöller Senior mit 20:2 Punkten einen Bundesliga-Startrekord aufgestellt. Doch in der Rückrunde ging den Hessen die Luft aus, was zur vorzeitigen Entlassung des damaligen Trainers führte.

«Positiver Troublemaker sein»

Diese Geschichte soll sich nicht wiederholen. «Wir wollen mit hoher Intensität und Leidenschaft spielen und ein positiver Troublemaker sein», kündigte Dino Toppmöller bei seinem Amtsantritt an und ergänzte: «Ich hoffe, dass wir eine erfolgreiche Zeit miteinander haben.»

Die sportliche Messlatte für den 42-Jährigen liegt hoch. «Ziel ist es, regelmäßig international zu spielen. Und wir wollen in der Conference League und im Pokal so weit kommen wie möglich. Das schreiben wir uns auf die Fahne», formulierte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche den Anspruch für die kommende Spielzeit.

Toppmöller, der vor einigen Wochen einen Dreijahresvertrag bei den Hessen unterschrieben hat, lässt sich davon nicht schrecken und geht die Aufgabe am Main mit großem Enthusiasmus an. «Wenn man sieht, welche Erfolge hier in den vergangenen Jahren gefeiert wurden, ist es nur richtig, dass man einen hohen Anspruch hat. Es gilt, so schnell wie möglich zusammenzuwachsen und diese Dinge umzusetzen», sagte er.

Der frühere Profi, der in der Saison 2002/03 für die Eintracht spielte, will dabei an die Arbeit seines Vorgängers Oliver Glasner anknüpfen. Unter dem Österreicher hatten die Hessen 2022 die Europa League gewonnen und in der Vorsaison das DFB-Pokalfinale erreicht. «Ich werde vom ersten Tag an für die Aufgabe brennen», versprach Toppmöller.

Neues Haus bereits bezogen

Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Söhnen hat er bereits ein Haus unweit des Frankfurter Stadions bezogen. «Es ist wichtig, mit der Familie hier zu sein und ihren Rückhalt zu haben», begründete er den Umzug. Der sei aufgrund der privaten Situation etwas leichter gefallen. «Mein großer Sohn wurde in Frankfurt geboren, ich habe einige Freunde hier und Oma und Opa sind in der Nähe», berichtete Toppmöller.

Die hohen Erwartungen im Umfeld des Vereins empfindet er nicht als Ballast, obwohl es für ihn die erste Station als Cheftrainer in der Bundesliga ist. Durch seine Zeit als Assistent von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig und vor allem Bayern München fühlt er sich dafür bestens gerüstet. «Es ist wichtig, dass ich diese Erfahrungen gesammelt habe, bevor ich jetzt meine erste Chef-Stelle in der Bundesliga antrete», sagte Toppmöller. 

Zwar habe er sich einige Dinge von Nagelsmann abgeschaut, generell verfolge er aber seine eigene Philosophie. «Ich bin ein umgänglicher Mensch mit klaren Vorstellungen und Ideen und sehr kommunikativ. Ich lege großen Wert darauf, dass wir als Gruppe harmonieren», sagte Toppmöller.

Zu der soll weiter auch Topstürmer Randal Kolo Muani gehören. Sportvorstand Krösche geht momentan von einem Verbleib des von anderen Vereinen umworbenen französischen Nationalspielers bei den Hessen aus. «Randal hat noch einen langfristigen Vertrag bei uns. Wir beschäftigen uns daher nicht mit einem Abgang und müssen ihm auch keine Deadline setzen, denn er hat nie gesagt, dass er den Verein verlassen will», sagte Krösche.

Von Eric Dobias, dpa