Aus «magischer Nacht» wird «tragische Nacht» für Paderborn

Lukas Kwasniok fasste es prägnant und treffend zusammen. «Ich habe im Vorfeld von einer magischen Nacht gesprochen», sagte der Trainer des SC Paderborn: «Es ist eine tragische geworden.»

Bis zur 86. Minute hatte der Zweitligist gegen Bundesligist VfB Stuttgart geführt, das dritte Viertelfinale im DFB-Pokal der Vereinsgeschichte war greifbar. Dann fielen der Ausgleich und in der fünften Minute der Nachspielzeit das entscheidende 1:2.

«Wenn das Ganze etwas Gutes hat, dann, dass es besser ist, nach 90 Minuten zu verlieren als nach 120», sagte der Coach. Er erkannte durchaus an, dass der Stuttgarter Sieg unter dem Strich verdient war. «Der VfB hat uns erdrückt», sagte Kwasniok: «Ein Weiterkommen wäre glücklich gewesen. Aber es war absolut machbar, deshalb ist es sehr bitter.»

Trainer über Schiedsrichter: «Vielleicht ist da noch was offen»

Wie sehr das Aus an dem 41-Jährigen nagte, der 2020 Saarbrücken als ersten Viertligisten ins Pokal-Halbfinale geführt hatte, zeigte sein direkter Weg zu Schiedsrichter Daniel Schlager nach dem Schlusspfiff. «Der Ärger ist noch nicht verflogen», sagte Kwasniok rund eine Stunde nach dem Spiel. Sein Frust lag daran, dass in der Runde zuvor gegen Werder Bremen ein Eckball für Paderborn in der regulären Spielzeit nicht mehr ausgeführt werden durfte. Diesmal schon, obwohl die angezeigten drei Minuten Nachspielzeit schon um mehr als eine Minute überschritten waren. Prompt fiel Stuttgarts Siegtor. «Ich kenne Daniel Schlager sehr gut. Wir kommen aus der gleichen Region», sagte Kwasniok über den Unparteiischen. Und ergänzte schmunzelnd: «Er hat mich schon in der Bezirksliga gepfiffen. Ich weiß nicht, aber vielleicht ist da noch was offen.»

Mit Ironie kommentierte der Coach auch die Tatsache, dass sein Club schon 72 Stunden nach dem Pokal-Fight wieder in der Liga gegen Düsseldorf ran muss. «Das ist ja nix Neues», sagte er: «Gegen Bremen hatten wir vorher und nachher nur zwei volle Tage. Wir sind halt Zweitligist und der SC Paderborn. Man hätte das Spiel sicher auch auf Samstag legen können. Aber dieses Mal hatten wir vor dem Pokalspiel zumindest drei volle Tage. Von daher ist das zumindest eine Steigerung.»