Als Bayern Münchens neuer Trainer Julian Nagelsmann 2016 im Alter von 28 Jahren seinen DFB-Lehrgang absolvierte, hatte er den Fußball «für sich selbst schon entschlüsselt». Das verriet sein damaliger Ausbilder Frank Wormuth jetzt im Interview von «Spox» und «Goal».
Er habe die ganze Zeit nur darauf gewartet, Nagelsmann in irgendeiner Hinsicht helfen zu können, noch besser zu werden, sagte der 60-Jährige. Aber nur einmal habe er tatsächlich eine Chance gesehen.
Dabei ging es um das Anlaufen eines Gegners. «Wir hatten eine interessante Diskussion zu dem Thema. Er blieb bei seinem Standpunkt. Das war der einzige Aspekt, bei dem ich ihn hinterfragen konnte», sagte Wormuth, der jetzt den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo trainiert.
Dass Nagelsmann schon mit 33 Jahren den deutschen Rekordmeister übernimmt, sieht Wormuth nicht als Problem. «Meiner Meinung nach kommt es bei der Ausübung des Trainerberufs nicht auf das Alter, sondern abgesehen von den Qualitäten vor allem auf die Vorerfahrungen an. Bei Julian hatte ich diesbezüglich aber ohnehin keine Sorge, weil er nie mit der Einstellung „Fußball und sonst nichts“ an die Sache rangegangen ist», sagte Wormuth.
Dass die Münchner für Nagelsmann an den Ligakontrahenten RB Leipzig kolportierte 25 Millionen Euro gezahlt haben, sei eine Frage von Angebot und Nachfrage. «Warum sollte er nicht für diese Summe wechseln, wenn dem alle Parteien zustimmen? Wir leben in einem kapitalistischen Markt, und da wird oft überdimensioniert verhandelt», sagte Wormuth.