Austrian Community Ladder legt Grundstein für Dota-Karrieren

Der Einstieg in den E-Sport kann für junge Dota-2-Fans schwer fassbar wirken. Mit der Austrian Community Ladder, kurz ACL, hat sich für den deutschen Sprachraum eine Gemeinschaft entwickelt, die sowohl Kontakte als auch Kompetenzen vermittelt.

Spielende mit Profi-Ambitionen können sich in der ACL vor möglichen Mitspielern beweisen. Die Liga ist aber auch eine soziale Schnittstelle für die deutsche Szene.

Dota-Talentschmiede im deutschsprachigen Raum

«Ich habe über einen Freund von der ACL mitbekommen, er hat sie als deutschsprachige Inhouse-Liga beschrieben. Dann habe ich da ein, zwei Seasons mitgespielt», sagt Paul «Azazel» Schwarzmüller im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. «Mit der Zeit hat es mir immer mehr Spaß gemacht. Und dadurch, dass ich da so viele Kontakte geknüpft habe, hat mir das auch geholfen, bei der ESL Meisterschaft ein Team zu finden. Das war mein erstes Sprungbrett in die deutsche Szene.»

Der 19-Jährige Deutsche war bei seinem Einstieg in die ACL zwar schon unter den besten Dota-Spielern, aber noch auf Hobby-Niveau. In zwei Jahren hat er zwei ACL- und einen ESL-Meisterschafts-Titel erspielt.

Verbindung zu den Dota-Profis

Die Ladder habe enorm zu seinem Erfolg beigetragen: «Damals als 5000-MMR Spieler bin ich zum ersten Mal mit professionellen und semi-professionellen Spielern in ein Spiel gekommen. Die Calls, die so jemand macht, das Wissen, das er in einem Spiel über Dota vermittelt hat: Das war etwas ganz Neues für mich, das habe ich vorher nicht gekannt.»

Ehemalige ACL-Gewinner sind auch auf höchster europäischer Ebene vertreten. Erik «tOfu» Engel spielte erst in der ACL, fand darüber zu einem Team in der ESL-Meisterschaft und spielt nun seit zwei Saisons in der ersten Division des westeuropäischen Dota Pro Circuit. Sein Team steht zur Winterpause auf dem zweiten Platz der Tabelle.

Dota 2 ACL auf Basis von Ehrenamt

Die ACL-Community steht laut Mark «irie» Kostenz geschlossen hinter tOfu: «Keiner wird in der ACL so vergöttert wie er, denn er ist wirklich einfach ein super sympathischer Kerl. Dem wünschen es wirklich alle von Herzen», sagte irie der dpa. Zusammen mit einem Partner gründete der 30-Jährige aus Wien im Jahr 2018 die Liga.

Die Liga fußt auf ehrenamtlicher Arbeit. «Die Leute kommen vom Solo-Matchmaking, wo es fast keine Verhaltensregeln gibt», sagt irie. «Dass man die bis zu einem gewissen Grad ziehen muss, mussten wir im Laufe der Zeit lernen.» Der Gründer sieht die Ladder zwischen professioneller und Amateurszene. «Im Großen und ganzen bin ich super happy mit der Ladder. Und ich glaube, den Beitrag, den wir für die Community leisten können, will ich noch lange so belassen.»

Von Arian Taheri, dpa