Nach einer coronabedingten Pause kehrt Turid Knaak als erste deutsche Fußballerin mit einem Doktor-Titel in die Nationalmannschaft zurück.
Wie die «Bild am Sonntag» berichtet, hat die 30 Jahre alte Offensivspielerin kürzlich ihre Promotion in Sonderpädagogik an der Universität Köln verteidigt. «Ich bin stolz, das durchgezogen und geschafft zu haben. Gleichzeitig Fußball-Profi zu sein, verlangt einem sehr viel ab», sagte die Spielerin, deren Vertrag bei Atletico Madrid ausläuft.
Wegen der Reisemodalitäten in der Corona-Pandemie war Turid Knaak zuletzt nicht für Länderspiele nominiert worden. Am Donnerstag nun steht sie beim Test in Straßburg gegen Frankreich vor ihrem 16. Länderspiel – und könnte als «Dr. Knaak» auflaufen. «Das wäre ganz witzig, und wir hatten auch mit dem DFB darüber gesprochen», sagte die 30-Jährige, will aber auf den Zusatz verzichten: «Aber ich würde gern meine beiden Berufe trennen. Auf dem Platz bin ich ja nur die Spielerin. Aber wahrscheinlich lasse ich mir mal spaßeshalber ein Trikot so beflocken.»
Spitzname «Doktor Knaak»
Unter ihren Mitspielerinnen allerdings wird sie den Titel nicht los. «Manchmal werde ich in der Mannschaft schon damit aufgezogen und «Doktor Knaak» genannt. Damit kann ich gut leben», sagte die Lehrerin, die seit 2016 am Lehrstuhl für Sonderpädagogik arbeitet.
Ihre Doktor-Arbeit hat sie zum Thema «Bedeutung und Förderung grundlegender Schreibkompetenzen bei Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten» geschrieben. «Ich finde es spannend, Mittel und Wege zu finden, wie man Schülerinnen und Schüler mit Lernproblemen fördern kann. Schließlich werden gerade sie allzu oft allein gelassen», sagte Turid Knaak.