IOC-Chef Thomas Bach wird erst nach den Olympischen Spielen in Paris im Sommer verkünden, ob er eine Verlängerung seiner eigentlich 2025 ablaufenden Amtszeit anstrebt.
Damit folge der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees der Empfehlung der Ethikkommission des Dachverbands, teilte ein IOC-Sprecher mit. Eine möglicherweise notwendige Änderung der Olympischen Charta könne von den IOC-Mitgliedern jederzeit per Briefwahl beschlossen werden.
Bach müsste laut aktueller Charta seinen Posten eigentlich im kommenden Jahr räumen. Nach zwölf Jahren wäre eine erneute Wiederwahl nicht mehr möglich. Mehrere IOC-Mitglieder hatten sich zu Beginn der IOC-Session in Mumbai im vergangenen Oktober aber für eine Reform der Statuten ausgesprochen, um Bach eine weitere Amtsperiode zu ermöglichen.
Nach Ansicht der IOC-Ethiker berge der Zeitpunkt von Bachs Entscheidung über eine weitere Kandidatur «ein hohes Risiko, den Verlauf der Olympischen Spiele wie auch den Wahlkampf selbst zu überschatten», sagte der IOC-Sprecher am Rande der noch bis heute laufenden Beratungen des Exekutivkomitees in Lausanne. Daher solle Bach seinen Entschluss bis nach den Sommerspielen, die am 11. August enden, verschieben. Die Vorschläge seien einstimmig von der IOC-Spitze angenommen worden, hieß es.
Bach hatte seinen Verbleib im Amt bis zuletzt nicht ausgeschlossen, zugleich aber versichert, dass er loyal zur Olympischen Charta stehe. Der 70-Jährige hatte den Chefposten beim IOC 2013 als Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge übernommen.