Bahnradprofi Hinze erhält geteiltes Feedback

Nach ihrem Aufruf, offen mit dem Thema Menstruation bei Spitzensportlerinnen umzugehen, hat die sechsmalige Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze unterschiedliche Reaktionen erhalten.

«Teilweise habe ich sehr negative Kommentare gelesen. Aber wenn mir einer schreibt «Schmeiß dir doch eine Ibu rein» hat derjenige auch nicht verstanden, was ich überhaupt sagen wollte», sagte die 25-Jährige aus Cottbus im Interview des «Münchner Merkur» und der «tz».

Es sollte niemand Angst haben, über Themen wie die Periode zu sprechen, forderte die gebürtige Hildesheimerin. Sie habe auch positive Rückmeldungen erhalten: Von ihrem Freund Maximilian Levy, dem Nachwuchs-Bundestrainer, habe sie gehört, wie junge Sportlerinnen auf ihn zugekommen seien und sich getraut hätten, über das Thema Menstruation zu sprechen und zu sagen, dass es ihnen nicht gut gehe. «Ich hoffe, dass ich da etwas geöffnet habe», sagte Hinze.

Im Oktober hatte Hinze bei der WM in Saint-Quentin-en-Yvelines Gold im Teamsprint, Silber im Zeitfahren und Bronze im Sprint gewonnen. Bei der diesjährigen Wahl zur «Sportlerin des Jahres» erreichte sie den fünften Platz. Nach der EM in München im August hatte sie eine Pause angekündigt und auf die Teilnahme an der Champions League verzichtet. «Das war alles viel für meinen Körper», berichtete sie. «Ich wollte wieder Zeit für mich haben, Ruhe finden. Mal wieder richtig ankommen. Das hat mir bislang sehr gutgetan.»