Der deutsche Radsprinter Phil Bauhaus sieht in der Doping-Vergangenheit seiner Sportart eine Ursache für die Nachwuchsprobleme.
«Leider hat der Radsport in den Medien noch immer aufgrund seiner Doping-Vergangenheit einen schlechten Ruf. Da liegt es nahe, dass Eltern ihre Kinder fragen, ob sie nicht doch lieber Fußball spielen wollen», sagte Bauhaus vor dem Start der Deutschland Tour den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Ihm sei klar, dass die Berichterstattung über dieses Thema Aufgabe des Journalismus sei und dass in Deutschland stärker darauf geschaut werde als in anderen Ländern. «Dennoch muss man sich meiner Meinung nach nicht wundern, wenn sich ein zwölfjähriges Kind zweimal überlegt, ob es mit Radsport beginnen möchte, wenn es bei den Tour-de-France-Übertragungen sehr viel um Doping geht.»
Das führe zu Schubladendenken, meinte Bauhaus: «Selbst wenn demnächst mal ein Deutscher ums Gelbe Trikot mitfährt, wird jeder Zweite denken: Der ist doch eh gedopt. Das wird sich auch erstmal nicht ändern.»
Bauhaus hatte bei der Tour de France in diesem Jahr dreimal einen Podestplatz erzielt. Er sei gespannt, «ob sich für mich persönlich nach der Tour de France etwas verändert hat, ob ich öfter erkannt werde», sagte der 29-jährige Bocholter mit Blick auf die Rundfahrt in der Heimat. Im Training werde er inzwischen häufiger erkannt und nach Fotos gefragt.