Bayer-Chef will mehr Geld aus internationalen TV-Rechten

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro hat finanzielle Zugeständnisse seines Clubs bei der Verteilung der TV-Gelder in der Debatte um die 50+1-Regel im deutschen Profifußball ausgeschlossen.

«Dass wir finanziell verzichten sollen, kann sicher nicht die Lösung sein, das würden wir notfalls mit juristischen Schritten sicherstellen müssen», sagte Carro der «Sport Bild». «Aber natürlich sind wir gesprächsbereit und an einem konstruktiven Lösungsweg interessiert.»

50+1-Ausnahmen im Fokus

Das Bundeskartellamt war im Mai zu der Einschätzung gelangt, dass die 50+1-Regel im Grundsatz mit dem Kartellrecht vereinbar sei, hatte aber gleichzeitig die derzeit geltenden Ausnahmegenehmigungen für die konzern- oder investorengeführten Bundesligisten Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG 1899 Hoffenheim kritisiert.

Die DFL-Clubs müssen entscheiden, ob dies eher die 50+1-Regel infrage stellt oder ob die Clubform der drei Vereine überdacht werden muss. Das Trio ist momentan nicht an die Vorgabe gebunden, wonach der Stammverein nach der Ausgliederung seiner Profi-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft weiter die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen muss.

Carro formulierte zudem die Erwartungshaltung an die angehende DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, dass «die internationalen TV-Einnahmen der Bundesliga deutlich erhöht werden. Der Wert der Bundesliga liegt weit über dem, was derzeit erzielt wird, auch unabhängig von Corona-Effekten», sagte er. Hopfen löst zum Jahreswechsel Christian Seifert an der Spitze der Deutschen Fußball Liga ab.