Der dreimalige Wimbledonsieger Boris Becker traut Alexander Zverev nach dessen «unglaublichem Sommer» den Titel bei den US Open zu, warnt aber auch vor dem Auftakt-Gegner Sam Querrey.
«Das ist eine sehr ernstzunehmende erste Runde», sagte Becker (53) bei einem Mediengespräch des TV-Senders Eurosport und verwies auch auf die Tatsache, dass die wieder zugelassenen Tennis-Fans in New York vermutlich den US-Amerikaner Querrey unterstützen würden.
«Knoten geplatzt»
«Alles anderes als ein Sieg wäre dennoch überraschend», sagte Becker über Zverev, der in Tokio olympisches Einzel-Gold geholt und zuletzt das Turnier in Cincinnati gewonnen hatte. «Er hat einen unglaublichen Sommer hingelegt. Das habe ich erhofft und erwünscht, aber so nicht erwartet», sagte Becker. «Ich glaube, es ist ein Knoten geplatzt.»
Der an Position vier eingestufte Zverev führt im direkten Vergleich mit dem Weltranglisten-77. Querrey mit 2:0. Bei einem idealen Turnierverlauf würde der 24 Jahre alte Hamburger im Halbfinale auf den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic treffen. «Er ist nach wie vor der Topfavorit», sagte Becker. «An zweiter Stelle kommt Sascha Zverev.» Dieser wirke nach seinem Olympiasieg «etwas freier, etwas entspannter und hat noch mehr Selbstvertrauen in die eigene Stärke».
Die US Open beginnen als letztes Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison am Montag in New York. Djokovic kann dort auch das vierte Grand-Slam-Turnier des Jahres für sich entscheiden und als erster Spieler seit dem Australier Rod Laver 1969 den Grand Slam gewinnen. Zverev stand im vergangenen Jahr im Endspiel, das er in fünf Sätzen gegen den Österreicher Dominic Thiem verlor. Ein Titel bei einem der vier bedeutendsten Turniere auf der Tennis-Tour fehlt Zverev noch.