Beim mitternächtlichen Pitabrot mit Hühnchen, Falafal und Salat gefolgt von Schokoladenpudding kosteten die deutschen Fußballerinnen den Sieg gegen Österreich noch einmal richtig aus.
Nach dem hart erkämpften 2:0 (1:0) gegen Österreich mussten die DFB-Frauen auch erstmal wieder ihre Energiespeicher füllen. Der Traum vom neunten Titel lebt beim Rekord-Europameister nach dem Halbfinal-Einzug bei der EM in England jedenfalls weiter.
Martina Voss-Tecklenburg: «Es war megaspannend»
«Es war ein sehr hartnäckiger Gegner, der uns in allen Bereichen gefordert hat», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach dem vierten Sieg ohne Gegentor bei diesem Turnier. «Es war megaspannend. Gott sei Dank haben sie kein Tore erzielt, das hat uns in die Karten gespielt.»
Während das Austria-Team vor 16 025 Zuschauern im Community Brentford Stadium dreimal Aluminium traf, zielten Lina Magull (25. Minute) vom FC Bayern und Alexandra Popp (90.) vom VfL Wolfsburg nach einem bösen Patzer von Torhüterin Manuela Zinsberger bei ihren Toren besser.
Viele Bundesliga-Spielerinnen für Österreich angetreten
Am Ende trösteten die Deutschen viele ihrer Gegenspielerinnen, die sie bestens kennen: Österreich war mit acht aktuellen Spielerinnen aus der deutschen Bundesliga in der Startelf angetreten. So umarmten Torhüterin Merle Frohms, Laura Freigang und Sara Doorsoun vom DFB-Team ihre Frankfurter Clubkollegin Verena Hanshaw, die mit Tränen auf dem Platz stand. Austria-Teamchefin Irene Fuhrmann war zu Recht «unglaublich stolz» auf ihre Spielerinnen und sprach von einem «Weltklasseteam», gegen das ihre Mannschaft verloren habe.
Für die deutschen Frauen geht es nun am Mittwoch kommender Woche im Halbfinale in Milton Keynes gegen Frankreich oder Titelverteidiger Niederlande weiter, die am Samstag aufeinander treffen. Falls die DFB-Auswahl das Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion von London erreicht, wird dort England oder der Sieger der Partie Schweden gegen Belgien auf sie warten.
Viel Lob von Kapitänin Popp
Österreich hatte das EM-Eröffnungsspiel mit 0:1 gegen England verloren. «Ich glaube, dass beide Teams unheimlich viel individuelle Qualität haben, aber auch eine unheimliche Kaderbreite. Dass England vielleicht eine Spur weit noch vertikaler spielt», sagte Fuhrmann zum Vergleich zwischen den Gastgeberinnen und Deutschland. «Auf jeden Fall zwei Teams, die auf Augenhöhe agieren können.»
Kapitänin Popp, die bereits ihr viertes Turniertor erzielte, war jedenfalls voll des Lobes über ihre Mitspielerinnen. «Wir sind hier ins Turnier gestartet, wo jeder gedacht hat, dass wir nichts reißen», sagte die 31-Jährige. «Jetzt stehen wir im Halbfinale, und das hat sich die Mannschaft unglaublich verdient. Die hat so eine Energie auf dem Platz – die ist sehr cool und sehr bewundernswert.»