Biathleten hoffen auf gute WM-Generalprobe

Franziska Preuß freute sich nach den beiden Biathlon-Heimspielen von Ruhpolding und zuvor Oberhof erst mal auf Ruhe. «Diese zwei Wochen ziehen extrem viel Energie. Jeder merkt die Kombination aus den vielen Rennen», sagte die 29-Jährige.

Sie hatte mit Platz sechs in der Verfolgung ihren Status als derzeit beste deutsche Skijägerin untermauert, zum vierten Podium der Saison fehlte nicht viel. Bevor es am Dienstagabend mit dem Auto zur WM-Generalprobe nach Antholz geht, nutzt sie die kurze Erholungszeit zum Nichtstun: «Ich kann mich aktuell gut erholen, wenn ich nichts mache und nur auf der Couch liege. Ich bin ich guter Dinge, dass ich in Antholz frisch bin.»

Sportdirektor Felix Bitterling verpasste Preuß das Prädikat «absolute Weltklasse». Auch Justus Strelow bekam nach seinem fünften Platz im Jagdrennen von Ruhpolding ein Sonderlob, nur die norwegische Armada war zu stark für den routinierten Schützen, der läuferisch nicht ganz mit der Weltspitze mithalten kann.

Positive Bilanz

Bitterling zog ein insgesamt positives Fazit, wenn auch mit Einschränkungen. «Wir haben viele gute Einzelleistungen gesehen, nehmen aber auch das ein oder andere mit, woran wir noch arbeiten müssen, um konstanter Topleistungen anbieten zu können.»

Insgesamt fehle den Deutschen noch zu oft die Abgezocktheit, sagte Bitterling. Die DSV-Skijäger mischen meist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt der Rennen gut mit, doch dann passieren noch zu viele Fehler am Schießstand, wie Bitterling analysierte. Das war im Sprint genauso wie in der Verfolgung. «Wenn wir in guten Ausgangspositionen sind, müssen wir es auch mal schaffen, uns von A bis Z zu belohnen und nicht immer nur zum Teil», forderte Bitterling. Das sei eine Qualität, die man nur durch ständige Routine erreichen könne. «Die Richtung stimmt und wir hoffen, dass uns dieser Fakt bei der WM gelingt», sagte Bitterling.

Die WM-Generalprobe in Antholz beginnt am Donnerstag mit dem Einzel der Männer (14.20 Uhr/ARD und Eurosport). Vor den Weltmeisterschaften im tschechischen Nove Mesto (7. bis 18. Februar) gibt es dann noch mal einen kurzen Vorbereitungslehrgang in Ridnaun.