Biathlon-Sportdirektor: Corona-Gefahr ist «Herausforderung»

Nach zwei Corona-Fällen bleiben die deutschen Biathletinnen und Biathleten aufgrund der zuletzt deutlich gestiegenen Infektionsgefahr alarmiert.

«Es ist eine große Herausforderung, weil man sich in einer Welt schützen muss, in der keiner mehr richtig achtsam ist», sagte Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling der Deutschen Presse-Agentur beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen: «Wir versuchen, uns abzukapseln und kaum Kontakt nach außen zu haben, aber es gibt immer wieder Situationen, in denen der Außenkontakt da ist.» Beispielsweise in Hotels oder am Flughafen.

«Es ist nicht einfach. Auch, weil es eine Variante zu sein scheint, die ziemlich aggressiv ist», sagte Bitterling. Franziska Preuß hatte sich beim Saisonauftakt in Östersund ebenso infiziert wie Teamkollegin Hanna Kebinger. Beide fehlen nun bei den Rennen in den Alpen, Preuß verlor sogar kampflos die Führung im Gesamtweltcup, weil sie am Freitag im Sprint nicht antreten konnte. «Das Problem ist auch, dass es sich extrem unterschiedlich äußert. Der eine hat leichten Schnupfen und sonst gar nichts und der nächste liegt vier Tage im Bett und hat das Gefühl, es dreht ihn einmal komplett auf», sagte Bitterling.

Eine Isolationspflicht gibt es für infizierte Sportlerinnen und Sportler nicht, selbst mit einem positiven Corona-Test dürften sie antreten, da dieser gar nicht mehr gemeldet werden muss. Das sei auch weiterhin der richtige Weg, sagte Bitterling: «Mittlerweile ist das eine Infektkrankheit, wie es sie tausendfach gibt. Entscheidend ist, wie sich der Athlet fühlt.»

Die deutsche Mannschaft schützt sich mit einem verschärften Hygienekonzept vor weiteren Ansteckungen. Dazu werden unterschiedliche Blasen gebildet, die jeweiligen Mitglieder dürfen nur dort Kontakte haben. «Wir werden das Konzept weiter durchziehen. Die oberste Prämisse für eine Topleistung ist, dass jemand gesund ist», sagte Bitterling: «Jeder hat das verstanden und es fühlt sich jetzt auch keiner besonders beschränkt. Das ist leider die heutige Normalität und wir gehen davon aus, dass uns das noch länger begleiten wird.»