Biden: Erwägen diplomatischen Boykott der China-Spiele

Die USA ziehen einen diplomatischen Boykott der Olympischen Spiele in China im kommenden Jahr in Betracht.

Auf die entsprechende Frage eines Journalisten sagte US-Präsident Joe Biden in Washington, dies sei «etwas, das wir erwägen.» Konkreter wurde er nicht. Biden (78) äußerte sich bei einem Treffen mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau im Weißen Haus.

Die US-Regierungszentrale ging auf Nachfrage nicht näher darauf ein, wie ein diplomatischer Boykott genau aussehen könnte. Es dürfte heißen, dass anders als üblich keine Regierungsvertreter zu den Olympischen Spielen reisen. Die Teilnahme von US-Athleten dürfte dadurch aber unberührt bleiben. Details eines möglichen solchen Schritts ließ das Weiße Haus aber offen.

Die Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in China statt. Dem autoritär regierten Land werden von vielen Seiten Menschenrechtsverletzungen, vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren, vorgeworfen. Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien die autonome Region Xinjiang, Tibet und Hongkong. Immer wieder werden daher Boykottforderungen mit Blick auf die dortigen Winterspiele laut.

Zwischen den USA und China gibt es wegen der Menschenrechtslage, aber auch wegen diverser anderer Streitthemen große politische Spannungen. Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping hatten erst vor wenigen Tagen bei einem Online-Gipfel über die Beziehung ihrer Länder beraten und vor einer gefährlichen Konfrontation gewarnt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte am Donnerstag, ein möglicher Boykott der Olympischen Spiele sei kein Thema bei dem Gespräch gewesen.