DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat die Vergabe der Fußball-WM nach Katar kritisiert.
«Wie konnte eine FIFA die Vergabe in dieses Land geben?», fragte der 54-Jährige in einem Interview von RTL/ntv. Der Fernsehsender RTL hatte in der Reportage «Rote Karte statt Regenbogen – Homosexuelle in Katar» über den Umgang mit sexuellen Minderheiten im Wüstenemirat berichtet und Bierhoff damit konfrontiert.
Man müsse bei der Vergabe «einfach kritisieren, dass im ersten Punkt nur vielleicht auf Stadien oder andere Punkte geachtet wurde, oder natürlich Kommerz und nicht auf diese Aspekte, wie Menschenrechte oder andere gesellschaftliche Themen», sagte Bierhoff. Die nächsten Vergaben sollten nur an Länder erfolgen, «in denen solche Dinge nicht passieren». In Katar können beispielsweise homosexuelle Handlungen zwischen Männern mit langjährigen Gefängnisstrafen sanktioniert werden.
Eine Reiseempfehlung für Angehörige der LGBTIQ+-Gemeinschaft wollte der DFB-Direktor nicht aussprechen: «Es ist schwer. Ich weiß es nicht. Ich glaube, das kann jeder für sich nur selber entscheiden, ob er das für sich als Risiko betrachtet», sagte Bierhoff: Er hoffe, dass es im Rahmen des Turniers «für einen gewissen Zeitraum eine gewisse Glocke» gebe, die eine Sicherheit garantiere.