Die Handball-Bundesliga steht nach Aussage von HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann vor großen Aufgaben. Die Liga müsse ihren Etat in den nächsten fünf Jahren verdoppeln, um konkurrenzfähig zu bleiben, sagte er im Interview des «Sport Bild»-Sonderhefts.
«Um gegen neue Finanziers – sei es in Kielce, sei es in Kolstad, sei es in Aalborg – mitzuhalten. Das geht nur, wenn wir klare Strategien verfolgen, mit dem neuen Medienvertrag auch multimedial in ein ganz neues Zeitalter aufbrechen.»
Dank starker Investoren und Sponsoren locken Vereine wie KS Kielce in Polen, Kolstad Håndball aus Trondheim in Norwegen und Aalborg HB in Dänemark zahlreiche Top-Stars an, um an die europäische Spitze zu kommen.
«Der Wettbewerb wird schon deutlich härter»
Dennoch sieht Bohmann die Bundesliga weiter als stärkste Liga der Welt, auch wenn der Champions-League-Gewinner FC Barcelona aus Spanien kommt. «Der Wettbewerb wird schon deutlich härter. Das darf man aber nicht an einzelnen Spitzenclubs wie dem FC Barcelona messen, der selbstverständlich zu den besten Clubs der Welt gehört und bei uns wahrscheinlich auch Meister werden könnte», sagte der HBL-Chef. Die Katalanen spielten auch in einer Liga, in der sie konkurrenzlos seien und seit zehn Jahren kein Spiel verloren hätten.
«Das ist bei uns nicht der Fall. Die größte Ansammlung von Spitzenmannschaften und Weltstars gibt es bei uns in der HBL», meinte Bohmann. Und schließlich habe die HBL in den letzten zehn Jahren auch die meisten europäischen Clubtitel gewonnen. «Die höchsten Zuschauerzahlen, die größten Umsätze und die weltweit beste mediale Verbreitung zeigen zudem, dass wir immer noch allen anderen Ligen ein großes Stück voraus sind.»