Rekord-Europameister Timo Boll bezweifelt, dass Tischtennis trotz möglicher großer Erfolge aus dem medialen Schattendasein kommt.
«Ich finde in diesen Corona-Zeiten ist Tischtennis zu einem Trendsport geworden», sagte der 40-Jährige der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten». «Die Leute haben sich in den Parks um die Platten gekloppt.»
Um im Spitzensport aber einen Boom auszulösen, «müssten die Programmchefs der Fernsehsender Interesse zeigen, unsere spektakuläre und mitreißende Sportart attraktiv zu präsentieren», meinte der Düsseldorfer. «Aber ich glaube, selbst ein Olympiasieg würde nicht dazu führen, den Schalter umzulegen.» Was nicht heiße, «dass wir nicht weiter kämpfen».
Wie schon unmittelbar nach dem Gewinn der olympischen Silbermedaille mit dem Team Anfang des Monats in Tokio kann er sich einen Start bei Olympia 2024 in Paris vorstellen. Er habe keine Ahnung, ob das sein Körper noch mitmache. «Das ist noch lange hin, aber klar ist, dass mir mein Sport immer noch sehr viel Spaß macht», sagte Boll. «Der Reiz ist ungebrochen und deshalb ist eine erneute Olympiateilnahme nicht unmöglich.»
Wenn er noch das Niveau habe, «zu den zwei besten zu gehören, die im Einzel starten können, warum sollte ich dann nicht dabei sein». Am Wochenende startet Boll mit seinem Verein Borussia Düsseldorf als Titelverteidiger in die Bundesliga-Saison.